Sicherheits- und Gesundheitsschutz auf der Baustelle steht für viele Bauherren nicht selbstverständlich auf der Tagesordnung. Dennoch gehört es zu seinen Pflichten, für Sicherheit und Schutz auf der Baustelle zu sorgen. Deshalb wird die Baukoordination oft an einen „Koordinator für Sicherheit und Gesundheitsschutz”, kurz den Baukoordinator, übertragen.
Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Gesetzeslage, Aufgaben und Pflichten und zeigen, wie BauMaster hilfreich eingesetzt werden kann.
Wann braucht es einen Baukoordinator?
Sobald auf einer Baustelle gleichzeitig oder aufeinander folgend Arbeitnehmer mehrerer Arbeitgeber tätig werden, braucht es einen Baustellenkoordinator.
Als Baustelle definiert das Bauarbeitenkoordinationsgesetz in Österreich (kurz BauKG) im §2 (3) zeitlich begrenzte Baustellen mit Hoch- und Tiefbauarbeiten, wie z.B. Aushub, Erdarbeiten, Bauarbeiten im engeren Sinne, Errichtung oder Abbau von Fertigbauelementen, Umbau, Renovierung bis hin zu Abbrucharbeiten, Maler- und Reinigungsarbeiten und Sanierung.
Hinweis: Renovierungsarbeiten, Reparaturen usw. ohne Hoch- und Tiefbauarbeiten sind keine „Bauarbeiten“ bzw. Arbeiten auf Baustellen, sondern Arbeiten auf „auswärtigen Arbeitsstellen“. Das BauKG gilt mangels Vorliegen einer „Baustelle“ nicht, ebenso wenig bei echter Nachbarschaftshilfe oder “Pfusch”.
Regelungen zur Baukoordination in Deutschland
Deutschland hat die EG-Richtlinie 92/57/EWG zur Baustellensicherheit in der Baustellenverordnung (BaustellV) umgesetzt, die den Einsatz eines Koordinators ähnlich regelt wie in Österreich das BauKG. Weiters wurde in Deutschland die einheitliche Bezeichnung “Koordinator nach Baustellenverordnung” für die Tätigkeiten des Baustellenkoordinators festgelegt. Die Befugnisse, Pflichten und Aufgaben sind weitgehend identisch mit dem österreichischem Regelwerk.
Hier gibt es eine übersichtliche Liste von Antworten zu häufigen Fragen zur Baustellenverordnung in Deutschland.

Wer kann Baukoordinator sein?
Der Bauherr selbst kann die Baukoordination übernehmen, wenn er die erforderliche Qualifikation aufweist. In der Regel wird er einen erfahrenen Koordinator, Bauleiter oder Projektleiter mit diesen Aufgaben betrauen. Der Baustellenkoordinator ist also eine natürliche oder juristische Person (Firma), die vom Bauherrn oder Projektleiter (im Auftrag des Bauherren) beauftragt wird.
Die Arbeit der Baukoordination wird oft nicht ausreichend honoriert. Wie Baukoordinatoren diesem Kostendruck dank schneller und effizienter Dokumentation entgegenwirken, lesen Sie hier weiter unten.
Welche Aufgaben hat ein Baukoordinator?
Die Hauptaufgabe des Baustellenkoordinators ist die Einhaltung der Sicherheits- und Schutzmaßnahmen zwischen allen Baubeteiligten über den gesamten Bauprozess. Er braucht ein geschultes und erfahrenes Auge für die Sicherheitsbelange auf der Baustelle. Seine Aufgaben umfassen das

Der Baukoordinator laut BauKG wird noch unterschieden in Planungskoordinator (§4) und Baustellenkoordinator (§5). In der Praxis werden die Aufgaben meistens von ein und derselben Person oder Firma durchgeführt.
Planungskoordinator: Vorbereitung des Bauprojekts (§4)
- Umsetzung der Grundsätze der Gefahrenverhütung durch die Planer koordinieren
- SiGePlan ausarbeiten und dafür sorgen, dass er bereits bei der Ausschreibung berücksichtigt wird und damit vertraglicher Bestandteil wird
- erfassen wichtiger Bestimmung für die Baustelle, wie gemeinsame Einrichtungen, sanitäre Anlagen, Baustrom, Gerüst, u.s.w.
Baustellenkoordinator: Ausführung des Bauwerks (§5)
- Koordinieren und organisieren firmenübergreifender Belange
- vermeiden von gegenseitiger Gefährdung der Arbeitnehmer unterschiedlicher Unternehmen
- ggf. Anpassung des SiGePlans
- kontrollieren und dokumentieren der Maßnahmen auf der Baustelle durch regelmäßige Baustellenüberprüfungen
- mitteilen von Gefahren an den Auftraggeber oder Projektleiter
- informieren des Arbeitsinspektors im Bedarfsfall
Der Baustellenkoordinator hat gegenüber den ausführenden Unternehmen nur eine Hinweispflicht, Handlungsaufforderungen oder Strafen kann er nicht durchsetzen. Dies obliegt dem Arbeitsinspektor.
Ausnahme: Ein Durchsetzungsrecht erhält der Baustellenkoordinator dann, wenn ihm der Bauherr dieses Recht ausdrücklich einräumt. Ausführende Unternehmen müssen dies im Bauvertrag anerkennen.
Wie arbeitet ein Baustellenkoordinator am effektivsten?
Der Baukoordinator sorgt für eine gute Abstimmung zwischen den Arbeiten der verschiedenen Gewerke und damit für einen sicheren Bauablauf. Dazu muss er regelmäßig (je nach Bauphase ca. 1 Mal pro Woche) die Baustelle besuchen, alle Maßnahmen dokumentieren und gleichzeitig die beteiligten Firmen informieren. Er sorgt dafür, dass der aktuelle SiGePlan allen Beteiligten zur Verfügung steht und eingehalten wird.
Das bedeutet viel Organisations- und Dokumentationsaufwand bei gleichzeitig hohem Haftungsrisiko für ein vergleichsweise geringes Honorar.
Und hier kommen digitale Tools wie BauMaster ins Spiel:
Digitale Baukoordination mit BauMaster
Bei jedem Baustellenbesuch erwartet Sie ein neues Bild. Es muss überprüft werden, ob angeordnete Maßnahmen vom letzten Besuch umgesetzt wurden (z.B. ein fehlendes Geländer am Balkon wurde mittlerweile provisorisch erstellt) oder ob neue Gefahrenquellen hinzugekommen sind.

Fotos unterstützen den Baustellenkoordinator bei der Beweissicherung. Deshalb sollten alle Fotos gleich beim entsprechenden Bauvorhaben im richtigen Sicherheitsprotokoll richtig abgelegt sein.
Genau für diese Tätigkeiten ist das fortlaufende Protokoll in BauMaster perfekt geeignet! Zu Beginn des Bauvorhabens wird es einmalig angelegt für das entsprechende Projekt und alle Aufgaben, Maßnahmen, Informationen usw. werden über die Protokolleinträge dokumentiert.
So wird jede Firma in Echtzeit über die Sicherheitsmaßnahmen informiert und der Baukoordinator kommt seiner Überwachungspflicht nachweisbar nach! So ist die Baukoordination keine lästige Pflicht für den Bauherren, sondern wird für alle Beteiligten nachvollziehbar und sicher abgebildet.