Klassisches Asset Management meint die Verwaltung von Vermögensgegenständen (engl. „Assets“). Dazu zählen Aktien und Anleihen, aber auch Immobilien. Letztere werden seit Jahren immer beliebter, kommen jedoch mit besonders vielseitigen Herausforderungen daher. Was zählt, ist die optimale Verwaltung solcher Anlageobjekte.
Wie also funktioniert Asset Management bei Immobilien, welche Hürden müssen überwunden werden und wie kann ein Asset Manager diese komplexe Aufgabe zukunftssicher umsetzen? Das erfahren Sie hier!
Was ist Asset Management für Immobilien?
Vorab eine kurze Definition: Asset Management für Immobilien (bzw. „Real Estate Asset Management“) ist die Verwaltung und Steuerung einer Immobilie als Anlagevermögen. Das Ziel ist, die laufenden Kosten zu optimieren, die Qualität zu sichern und somit den Wert der Immobilie zu erhalten bzw. zu steigern.
Das Real Estate Asset Management ist ein Teilbereich des Immobilien-Portfoliomanagements und fokussiert sich auf einzelne Immobilien. Dabei steht die langfristige Strategie im Mittelpunkt. Untergeordnete Disziplinen wie das Facility Management und dessen Teilbereiche (z. B. kaufmännisches oder technisches Gebäudemanagement) sollen hingegen eher die reibungslose tägliche Nutzung gewährleisten.
–> Ein Asset Manager kann natürlich gleichzeitig für mehrere Immobilien verantwortlich sein.

Strategische Kriterien für das Real Estate Asset Management
Ein Asset Manager beschäftigt sich vor allem mit Kennzahlen rund um den Immobilienwert und möchte diese auf lange Sicht optimieren. Zum Beispiel:
Dazu kommt eine möglichst niedrige Leerstandsquote, also das Verhältnis von nicht vermieteten Wohneinheiten zur Gesamtzahl an Wohnungen. Je mehr Leerstände im Gebäude bestehen, desto geringer ist der Mietertrag pro Quadratmeter.
Direkt damit einher geht die Fluktuation: Wie oft Mieter ausziehen, lässt darauf schließen, wie hoch die Zufriedenheit im Investitionsobjekt ist. Ein hoher Wechsel kann z. B. auf zu hohe Mietpreise, baufällige Wohneinheiten oder Unzufriedenheit mit der Kommunikation zurückzuführen sein.
Was macht ein Asset Manager für Immobilien?
Die Aufgaben eines Asset Managers im Immobilienbereich sind vielschichtig und können je nach dem zu verwaltenden Immobilienportfolio variieren. Grundsätzlich fallen jedoch alle wertbeeinflussenden Maßnahmen in sein Aufgabengebiet. Im Normalfall sind das folgende Bereiche:

Modernes Real Estate Asset Management: nachhaltig & digital
Das Real Estate Asset Management hat eine herausfordernde Zukunft vor sich. Die Komplexität dieser Aufgabe steigt mit den wachsenden Anforderungen an Bauprojekte. Das erschwert einerseits Investitionsentscheidungen und verursacht andererseits einen immer höheren Arbeitsaufwand, um weiterhin ein strukturiertes Management sicherzustellen.
Zwei internationale Branchentrends sind daher für das Asset Management im Immobilien-Bereich künftig unerlässlich:
Nachhaltigkeit
In Anbetracht der Herausforderungen des Klimawandels werden Investitionsentscheidungen immer mehr aufgrund von Nachhaltigkeitskriterien getroffen. Einerseits, da die Nachfrage beständig steigt, andererseits, weil das Einhalten solcher Kriterien auch auf hohe Bauqualität schließen lässt. Darüber hinaus gibt es eine rechtliche Komponente: die ESG-Kriterien.
Das Kürzel ESG steht für:
- Environmental (Umwelt),
- Social (Soziales)
- und Governance (Unternehmensführung).
Gemeint ist damit umweltfreundliches, sozial verträgliches und verantwortungsbewusstes Bauen. Die gesetzliche Grundlage hierfür liefert die EU-Taxonomie-Verordnung: Sie zwingt seit ihrer Einführung 2020 viele Anbieter von Finanzprodukten zur Offenlegung ihrer Investitionen und definiert, welche Investitionen als nachhaltig angesehen werden dürfen.

Beispiele für nachhaltige Bautätigkeiten sind ein sparsames Ressourcenmanagement, energieeffizientes Bauen, geringer Flächenverbrauch, Arbeitssicherheit auf der Baustelle, Maßnahmen für Mieterzufriedenheit, Barrierefreiheit, eine ordentliche Baustellendokumentation, durchgängiges Qualitätsmanagement u. v. m.
Wie schon kurz angesprochen sind nachhaltig errichtete Bauobjekte aber nicht nur aus moralischen Gründen und aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen extrem gefragt: Investoren, die diese Kriterien berücksichtigen, gelten als verantwortungsbewusst und erhöhen so die Attraktivität Ihrer Anlageobjekte. Nachhaltigkeit sichert also einen Wettbewerbsvorteil.
Sie wollen mehr über das Thema Nachhaltigkeit erfahren?
–> Unser Ratgeber zu nachhaltigem Bauen verrät Ihnen, worauf es in der Baubranche ankommt.
–> Eine Erklärung der wichtigsten ESG-Kriterien finden Sie in unserem Beitrag zu ESG am Bau.
Digitalisierung
Ein Fokus auf Nachhaltigkeit hilft Asset Managern vor allem dabei, die richtigen Investitionen zu tätigen. Die Digitalisierung wiederum vereinfacht den Management-Prozess selbst. Um den steigenden Arbeitsaufwand abzufedern und ein schlankes, strukturiertes Asset Management für Immobilien zu ermöglichen, ist es heute ein Muss, die Möglichkeiten der Digitalisierung voll auszuschöpfen.
Durch den Einsatz digitaler Technologien und Lösungen können Prozesse optimiert, Kosten reduziert und die Effizienz bei der Verwaltung von Immobilien verbessert werden.
Einige Beispiele:
Die Digitalisierung unterstützt somit das Asset Management für Immobilien dabei, effektiver und effizienter zu werden und trägt – als zusätzlicher Bonus – ebenfalls einen Teil zur nachhaltigen Bewirtschaftung und Verwaltung von Immobilien bei.
Wie Sie diese beiden Trends für sich nutzen können? Dazu gleich mehr.
So gelingt zukunftssicheres Immobilien-Asset-Management
Sowohl die Zukunft der Baubranche als auch jene der Immobilienwirtschaft erfordern also mehr Nachhaltigkeit und Effizienz, um am Markt zu bestehen. Daher zum Abschluss noch einige Ideen, wie Sie als Asset Manager das Maximum für sich herausholen können.
In ESG-konforme Anlageobjekte investieren
Wir haben es bereits erwähnt, Investitionsentscheidungen sind heute schwieriger denn je. Eine Trendstudie von Drees & Sommer für Österreich aus dem Jahr 2022 kam zum Schluss, dass besonders die drei ESG-Kriterien …
- Energieeffizienz (E),
- Mieterzufriedenheit (S)
- und Dokumentations- und Qualitätsmanagement (G)
… entscheidende Faktoren im Asset Management für Immobilien sind.

Es empfiehlt sich also, besonders darauf zu achten und allgemein den ESG-Kriterienkatalog oder andere Nachhaltigkeitsrichtlinien bei der Auswahl des Portfolios im Hinterkopf zu behalten. Denn die Nachfrage richtet sich ganz klar immer mehr auf umweltschonende und verantwortungsvolle Bauobjekte aus.
Daten automatisiert sammeln & auswerten
Schon in der Bauphase lohnt es sich, auf smarte Geräte und IoT-Sensoren zu setzen, die Daten sammeln und aufbereiten. Noch nützlicher sind solche Tools schließlich für das spätere Property und Facility Management, um etwa den Energieverbrauch zu verfolgen oder Wartungszyklen zu definieren.
Die Auswertung der Gebäudedaten kann zudem strategische Entscheidungen im Immobilien-Asset-Management vereinfachen, potenzielle Risiken erkennen und das Gewährleistungsmanagement unterstützen – indem etwa Mängel frühzeitig beseitigt werden. Das spart unnötige Zusatzkosten und führt zu höherer Mieterzufriedenheit, einem der wichtigsten ESG-Kriterien.
Dokumente effizient verwalten & langfristig sichern
Software-Lösungen unterstützen außerdem bei der Verwaltung und Verwahrung der genannten Daten. Sie müssen etwa bei Fragen zum Objekt nicht immer das Bauunternehmen kontaktieren, da alle Informationen schon beim Bau digital erfasst wurden und jederzeit zur Verfügung stehen.
Das sorgt gleichzeitig für langfristige Beweissicherheit: Wenn es beispielsweise zu einem Streit mit einer Mietpartei kommt, helfen ordentliche Unterlagen dabei, die Sachlage zu klären und eine Eskalation zu verhindern.
Nicht zu verachten ist außerdem der wirtschaftliche Wert dieser Daten: Eine strukturierte, einfach nachvollziehbare Dokumentation ist ein eindeutiger Wettbewerbsvorteil, wenn das Anlageobjekt in Zukunft einmal verkauft werden soll:
Wie Ihnen BauMaster bei der Datenverwaltung helfen kann
Mit BauMaster als zentrale Datenplattform sammeln Bauunternehmer schon bei der Errichtung eines Gebäudes alle wichtigen Informationen an einem Ort. Und auch nach Bauabschluss ziehen alle Beteiligten Vorteile daraus:
–> Daten sichern und wiederfinden: Über den gesamten Lebenszyklus des Bauwerks können alle Stakeholder auf die Daten zugreifen. Die Such- und Filterfunktion findet jede gespeicherte Information innerhalb von Sekunden – egal in welchem Dokument sie sich befindet. Selbst Jahre später ist jedes Foto, jedes Protokoll und jede Notiz in kürzester Zeit aufrufbar.
–> Offene API-Schnittstelle: Alle Projektdaten können automatisiert in Drittsysteme übergeben werden – ein großer Vorteil für den verlustfreien Einsatz der Daten in weiteren Softwarelösungen oder den Verkauf einer Immobilie.
Verwaltungskosten einsparen
Überdies lässt sich mit digitalen Management-Tools nicht nur der Wert einer Immobilie erhöhen. Sie sparen ebenfalls eine Menge Zeit und Kosten für Verwaltungstätigkeiten. Wartungen planen, Mängel beseitigen, Aufgaben an Handwerksbetriebe verteilen, die Gebäudedokumentation ergänzen u. v. m. – all diese Tätigkeiten sind im Handumdrehen erledigt.
Weniger händische Doppelarbeit mit BauMaster
BauMaster reduziert effektiv laufende Kosten – Verwaltungstätigkeiten kosten mithilfe der App nur noch einen Bruchteil der üblichen Zeit. Das gelingt, indem die händische Doppelarbeit weitestgehend eliminiert wird:
–> zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten dank Cloud-Anbindung und mobiler App
–> kein lästiges Übertragen von händischen Notizen, Protokollen und Co.
–> Erstellen einer übersichtlichen Dokumentation mit wenigen Klicks
–> kein langwieriges Suchen nach Informationen
–> voller Überblick statt ständiger Nachfragen zum aktuellen Status von Prüfungen, Wartungen etc.
Verstärkte Zusammenarbeit und Kommunikation
Nicht zu unterschätzen für das Asset Management bei Immobilien ist abschließend der Wert von transparenter Kommunikation und guter Zusammenarbeit. Denn wer richtig kommuniziert, muss sich vielen typischen Problemen gar nicht erst stellen:

BauMaster als Kommunikationsplattform
Auch hierbei unterstützt Sie BauMaster, indem alle Projektpartner einen zentralen Kommunikationskanal nutzen, statt verstreute Nachrichten per SMS, WhatsApp, E-Mail und Co. zu versenden. Das vereinfacht die laufende Instandhaltung und Sanierungsarbeiten im Zuge des Qualitätsmanagements und stellt sicher, dass alle Absprachen beweissicher festgehalten werden.
Der Wert eines professionellen Asset Managements für Immobilien
Das Asset Management für Immobilien ist eine anspruchsvolle, aber lohnende Tätigkeit. Dabei geht es um mehr als nur Gewinnmaximierung: Eine nachhaltige und effektive Verwaltung soll langfristigen Wert und Rentabilität für eine Immobilie schaffen.
Dadurch profitieren zum einen Anleger und Asset Manager, zum anderen die Mieter, die hier ihren Lebensmittelpunkt verbringen oder eine angenehme Arbeitsatmosphäre vorfinden – und in weiterer Folge sogar Umwelt, Klima und Gesellschaft.
Zusammengefasst basiert ein professionelles, zukunftssicheres Real Estate Asset Management auf diesen drei Faktoren:
FAQ zum Asset Management für Immobilien
Was ist ein Asset Manager für Immobilien?
Ein Asset Manager ist für die effiziente Verwaltung und Wertsteigerung einer oder mehrerer Immobilien zuständig. Er plant strategische Maßnahmen, kümmert sich um die Vermietung (entweder für das gesamte Objekt oder einzelne Einheiten), optimiert die laufenden Kosten, ist für das Qualitätsmanagement zuständig und übernimmt die Kommunikation mit allen Stakeholdern – z. B. Investoren und Mieter.
Was sind Asset-Immobilien?
Im Grunde ist jede Immobilie ein Asset, d. h. ein Vermögensgegenstand. Im Kontext des Asset Managements zählen dazu jedoch eher jene Gebäude, die als Investition bzw. Anlageobjekt dienen sollen und nicht zur Eigennutzung. Das Ziel des Asset Managers ist es, den Wert des Immobilienportfolios zu steigern und eine hohe Rendite damit zu erzielen.
Was gehört zum Asset Management im Allgemeinen?
Asset Management ist der englische Begriff für Vermögensverwaltung. Ein Asset Manager kümmert sich also um die Verwaltung des Anlagevermögens von Investoren. Dazu zählen beispielsweise Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder eben Immobilien.