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BIM (Building Information Modeling): Ihr Leitfaden für den Start

BIM ist in der Baubranche inzwischen ein Synonym für technischen Fortschritt und digitales Bauen. International erkennen immer mehr Firmen den Wert von BIM-gestützten Projekten, doch gerade im deutschen Raum agieren Bauunternehmer noch immer sehr zurückhaltend. Es wird Zeit, aufzuholen!

Wenn BIM noch Neuland für Sie ist, sind Sie hier richtig. Wir fassen zusammen, was Sie vor dem Start über Building Information Modeling wissen müssen: eine Definition des Begriffs, Vorteile und Herausforderungen, Anwendungsbeispiele und erste Schritte, die Ihnen beim Umstieg helfen.

Bedeutung & Definition: Was ist BIM?

BIM ist die Abkürzung für Building Information Modeling (deutsch: „Bauwerksdatenmodellierung“). Gemeint ist damit die digitale, vernetzte Abwicklung eines Bauprojekts. Alle Daten eines Bauwerks werden in einem 3D-Modell erfasst, verknüpft und verwaltet – und das über den gesamten Lebenszyklus hinweg: von der Planung über die Errichtung bis hin zur Nutzung und Instandhaltung.

Building Information Modeling soll aber nicht nur Informationen, sondern auch Menschen vernetzen: BIM bringt Architekten, Planer, Baufirmen etc. an einen Tisch und fördert deren Zusammenarbeit. Die gesammelten Daten stehen allen Baubeteiligten jederzeit zur Verfügung, um gemeinsam fundierte Entscheidungen zu treffen.

Was ist ein BIM-Modell?

Das BIM-Modell ist das digitale Abbild eines Bauwerks – ein 3D-Gebäudemodell, welches über das gesamte Bauvorhaben hinweg mit Daten befüllt, verwaltet und ausgewertet wird. Dieser digitale Zwilling wächst sozusagen mit dem echten Gebäude mit. Das Modell enthält sowohl geometrische als auch alphanumerische Daten.

Konkret bedeutet das: Das Bauwerk wird in 3D visualisiert und durch weitere Informationen ergänzt – z.  B. Materialeigenschaften, Termine, Kosten etc. Im Grunde kann man sich das Ganze wie eine fortschrittliche Datenbank vorstellen, die allen Projektbeteiligten einen Überblick und wertvolle Zusatzinformationen liefert.

Genau genommen ist das BIM-Modell übrigens nicht ein einziges Modell. Stattdessen besteht es aus vielen einzelnen Fachmodellen, zusammengefasst in einem großen Koordinationsmodell. Alle Objekte darin stehen jedoch in Zusammenhang, sie lassen sich nicht isoliert bearbeiten. Ändert sich ein Parameter, kann das Auswirkungen auf zahlreiche andere Parameter haben. Das Modell hilft dabei, diese Abhängigkeiten in der Planung und beim späteren Bauen zu berücksichtigen.

Die BIM-Methode: Wie funktioniert BIM?

Die BIM-Methode ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Planung, Errichtung und Verwaltung von Bauwerken. Sie beruht vor allem auf einem wichtigen Faktor: Zusammenarbeit. Diese gelingt mithilfe des BIM-Modells als zentraler Datenplattform.

Im Unterschied zu herkömmlichen Bauprojekten greifen alle Projektbeteiligten auf diese zentrale Datenbank zu: Architekten, Ingenieure, Planer, Ausführende, Auftraggeber und Behörden sowie später das Facility Management. Alle Teilnehmer befüllen das 3D-Modell mit relevanten Informationen und holen sich wiederum ihre Informationen aus dem Modell heraus. Dazu müssen die Daten stets schnell verfügbar sein – idealerweise ist daher eine Cloud-Lösung nötig.

Doch Vorsicht: Die BIM-Methode allein sorgt nicht automatisch für perfekte Zusammenarbeit. Es ist weiterhin ein fachkundiger Projektmanager notwendig, der die Koordination zwischen den Beteiligten übernimmt. Bei großen Projekten ist das häufig ein eigens bestellter BIM-Manager.

BIM vs. CAD Unterschiede

BIM ist nicht gleich BIM: Skalierung nach Projektanforderungen

Vom Kleinstprojekt bis zur Großbaustelle sind die Dimensionen und Anforderungen eines Bauprojekts enorm unterschiedlich. Dementsprechend groß ist auch das Spektrum für die BIM-Anwendung. Nicht bei allen Projekten ist es sinnvoll, komplett in die Tiefe zu gehen. Es muss eine Balance gefunden werden, die zu den Eigenheiten des Projekts passt:

Von littleBIM zu bigBIM

Je nach Umfang der BIM-Prozesse spricht man häufig von littleBIM oder bigBIM. Es gibt hier aber keine strenge Abgrenzung, der Übergang dazwischen ist fließend.

  • Arbeiten ohne BIM: Planer arbeiten konventionell mit 2D-CAD und tauschen papiergedruckte oder PDF-Pläne aus. Diese Methode ist nur noch bei Kleinstprojekten zu empfehlen, für welche sich der zusätzliche Verwaltungsaufwand nicht lohnt.
  • littleBIM: Jedes Unternehmen arbeitet selbstständig mit Insellösungen, die in weiterer Folge aufeinander abgestimmt werden. Daten liegen teilweise vereinheitlicht, teilweise in unterschiedlichen Formaten vor. Häufig gibt es bereits eine zentrale Informationsplattform. Für kleine, mittlere und sehr spezifische Projekte ist diese „BIM-Light-Methode“ häufig ausreichend.
  • bigBIM: Hier vereint BIM nun sämtliche Projektdaten und Beteiligten auf einer Plattform. Dank Cloud-Anbindung kann von überall auf die Daten zugegriffen werden, der Austausch erfolgt nach ISO-Standards. Besonders bei Großprojekten wird künftig kein Weg daran vorbeiführen.

closedBIM vs. openBIM

Neben littleBIM und bigBIM wird noch in closedBIM und openBIM unterschieden:

  • closedBIM bedeutet, nur Software desselben Herstellers einzusetzen. Die Beschränkung auf eine Programmfamilie hat zwei Vorteile: Es ist keine Datenkonvertierung nötig und der Koordinationsaufwand ist sehr gering. Allerdings müssen sich alle Baubeteiligten auf einen Hersteller einigen und das Programm deckt vielleicht nicht alle benötigten Funktionen ab. Diese Einschränkungen können die Bauqualität insgesamt senken.
  • openBIM bietet hingegen mehr Freiheit, dank herstellerneutraler Datenformate wie IFC (Industry Foundation Classes – ein offener Standard der internationalen Organisation buildingSMART). Alle Beteiligten können ihre bevorzugten (BIM-fähigen) Tools einsetzen und Daten im IFC-Format importieren und exportieren. Es muss allerdings mehr Koordination zwischen den verschiedenen Softwarelösungen stattfinden.
BIM: closedBIM vs. openBIM

Für jedes größere Bauprojekt werden künftig bigBIM und openBIM zum Standard werden. So kann jeder Bauteilnehmer eine auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittene Software einsetzen, die sich nahtlos ins große Ganze eingliedert. Der zusätzliche Verwaltungsaufwand wird mit höherer Bauqualität abgegolten – denn mit der wachsenden Anzahl an Plattformen, Tools und Programmen speziell für BIM wird immer weiter nachgebessert und perfektioniert.

8 Vorteile von Building Information Modeling

Transparenz

BIM ermöglicht einen völlig transparenten Bauablauf: Jeder weiß, wer was wann zu tun hat, alle Informationen sind für alle abrufbar. Dieser offene Austausch stärkt die Zusammenarbeit und das Vertrauen des Auftraggebers.

Kostensicherheit

Die BIM-Methode hilft dabei, Baukosten realistisch einzuschätzen und das Budget verlässlich einzuhalten, da alle Entscheidungen durch aussagekräftige Simulationen gestützt werden.

Keine Zeit-verschwendung

Mithilfe von fundierten Daten und Simulationen werden Arbeitsabläufe optimiert – ohne Leerlaufzeiten und Verzögerungen. Zudem müssen Daten nur einmal eingegeben werden, dadurch entfällt sehr viel Doppelarbeit.

Weniger Fehler

Building Information Modeling verhindert teure Baufehler: Das Modell zeigt sofort, wenn Kollisionen zwischen Gewerken drohen oder Parameter nicht zusammenpassen. Dank zielgerichteter Kommunikation gehen außerdem weniger Informationen verloren.

Bessere Zusammenarbeit

Während bei CAD jeder für sich arbeitete, sorgt BIM für Kooperation, schafft gegenseitiges Verständnis und bindet das Know-how aller Beteiligten in den Prozess ein. Der BIM-Prozess vermeidet viele unnötige Missverständnisse und Streitigkeiten.

Visualisierung

Das BIM-Modell macht die aktuelle Planung visuell prüfbar. Das hilft einerseits den Fachplanern, andererseits dem Bauherrn, der sich schon zu Beginn einen Eindruck des fertigen Bauwerks verschaffen kann.

Datenverfüg-barkeit

Auch ohne BIM sind natürlich alle Daten verfügbar. Aber nicht an einem Ort, nicht so leicht zugänglich, nicht so strukturiert und nicht verknüpft.

Leichtere Auswertung und Datenanalyse

Das BIM-Modell unterstützt beim Testen verschiedener Planvarianten, bei der Optimierung einzelner Gebäudeteile etc. Den Auswertungsmöglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt, solange die eingegebenen Informationen von entsprechender Qualität sind.

BIM Vorteile

Gibt es auch Nachteile?

Wie jede neue Technologie birgt Building Information Modeling anfangs auch Nachteile – denen Sie jedoch entgegenwirken können.

Aufwand für Umstellung und Einschulung

Ja, für den gewinnbringenden Einsatz von BIM müssen viele Arbeitsabläufe grundlegend geändert werden. Mitarbeiter brauchen Schulungen und Weiterbildungen, um den BIM-Prozess zu verstehen und umzusetzen. Doch eigentlich sollte das ein positiver Faktor sein: Jede Weiterbildung ist am Ende ein Vorteil für das Unternehmen, weil mehr Fachwissen und Know-how angesammelt werden. Wer Änderungen nicht offen gegenübersteht, wird immer einen Schritt hinter der Konkurrenz zurückbleiben.

Hohe Investitionskosten

Zudem ist die Umsetzung von BIM nicht günstig. Es ist eine Investition in neue Software und digitale Ausstattung nötig. Doch diese Investition lohnt sich recht bald, wenn Bauzeit und -kosten gespart werden, während die Qualität sogar steigt.

Komplexität und Verwaltungsaufwand

Ein weiteres negatives Argument, das oft genannt wird, ist die steigende Komplexität und der damit einhergehende Verwaltungsaufwand. Das stimmt natürlich: Ein BIM-Modell basiert auf Unmengen von Daten, die in ein geordnetes System übergeführt und visualisiert werden müssen.

Je mehr die BIM-Methode jedoch im Einsatz ist, desto einfacher können künftige Projekte damit abgewickelt werden. Mit jedem Projekt lernen Anwender dazu und können Erfahrungen nutzen, um den Prozess für das nächste Bauprojekt weiter zu vereinfachen.

Nachteile von BIM

Anwendungsgebiete: BIM von der Planung zur Wartung

Ein großes Argument für die BIM-Methode ist, dass jeder sie anwenden kann. BIM in der Architektur vereinfacht das Erstellen der Planunterlagen, Baufirmen ziehen sich Daten zu Baumaterialien aus dem BIM-Modell, Facility Manager prüfen die Gebäudeeigenschaften u. v. m. Nachstehend finden Sie einige konkrete Anwendungsbeispiele für BIM in der Baubranche:

BIM für Architektur & Planung

BIM für Architekten und Planer bedeutet bessere Planunterlagen mit weniger Aufwand. Von der Entwurfs- bis zur Genehmigungs- und Ausführungsplanung passieren weniger Fehler, da alle Daten aus einer Quelle kommen. Die Kollisionskontrolle zeigt sofort, wenn Parameter nicht zusammenpassen.

Außerdem lassen sich Planungsvarianten einfacher analysieren und bewerten (z. B. bezüglich Kosten, Bauzeit, Gestaltung und Qualität). Planer wählen die rundum beste Bauvariante auf der Grundlage von konkreten, echten Daten. Anschließend werden daraus schnell und einfach Leistungsverzeichnisse für die Ausschreibung und Vergabe einzelner Bauleistungen erstellt.

BIM für das Baustellenmanagement

Building Information Management ist eine große Erleichterung für die Bauleitung:

  • Koordination: Überschneidungen von Gewerken sind im BIM-Modell sofort sichtbar, genauso wie die Auswirkungen einer nötigen Terminverschiebung.
  • Verwaltung: Informationen müssen nur noch einmalig eingegeben und verbreitet werden.
  • Kommunikation: Die zentrale Datenbank vermeidet Informationsverlust – es müssen weniger Rückfragen beantwortet und Missverständnisse ausgeräumt werden.
  • Überwachung des Baufortschritts: Das Modell zeigt den tagesaktuellen Baufortschritt, die Bauleitung kann sofort eingreifen, wenn sich z. B. eine Verzögerung anbahnt.
  • Prüfung und Abrechnung: Bauleistungen werden schnell und einfach dokumentiert und abgerechnet. Die Daten werden einfach aus dem BIM-Modell übernommen. Auch die Prüfung von Schlussrechnungen wird vereinfacht, wodurch Auftragnehmer schneller an ihr Geld gelangen.
  • Mängelbearbeitung: Mängel lassen sich im Modell schneller verorten, die Erfassung und Nachverfolgung wird vereinfacht. Vor allem in Kombination mit einer Mängelmanagement-Software gelingt sehr effektive Mängelbeseitigung.
BIM für das Baustellenmanagement

BIM für die Bauausführung

Baufirmen profitieren bei der täglichen Arbeit ebenfalls von Building Information Modeling:

  • Jeder Bauteilnehmer hat freien Zugang zu allen Projektinformationen – ohne lästiges Nachfragen. Details zu Baumaterial und Co. sind schnell und einfach im Modell auffindbar.
  • Änderungswünsche kommen stets rechtzeitig beim betreffenden Gewerk an, das reduziert vermeidbare Fehler.
  • Dank optimierter Zeitplanung kommt es nicht mehr zu Situationen, in denen Handwerker erst vor Ort feststellen, dass sie nicht weiterarbeiten können, und dadurch viel Zeit vergeudet wird.
  • Das Miteinander wird im BIM-Prozess gestärkt: Die Bedürfnisse des eigenen Gewerks rücken mehr in den Fokus, die täglichen Arbeiten werden besser abgestimmt und es findet ein gegenseitiger Austausch statt.

BIM für Baustellensicherheit

Auch die Sicherheit am Bau wird durch Building Information Modeling erhöht. Aus dem Modell kann beispielsweise der SiGeKo relevante Sicherheitsmaßnahmen ableiten und einen passgenauen SiGe-Plan erstellen. Die Sicherheitseinweisung erfolgt mit visueller Unterstützung, was sie besser verständlich macht. Relevante Informationen zum sicheren Arbeiten stehen sofort allen digital zur Verfügung.

BIM für Bestandserfassung

Mithilfe von Building Information Modeling kann ein bestehendes Gebäude aus vorhandenen Plänen, Geoinformationssystemen, Laserscanning etc. erfasst und digitalisiert werden. Dies optimiert die Nutzung und Instandhaltung des fertigen Bauobjekts, unterstützt die Planung von Umbaumaßnahmen und erleichtert den Bau angrenzender oder ähnlicher Gebäude in der Zukunft.

BIM für Dokumentation

Die Baustellendokumentation, die bisher oft eine Vielzahl an Teilschritten durchlaufen musste, erstellt sich auf der Grundlage von BIM nahezu automatisch. Schließlich liegen alle Daten bereits digital vor und müssen nur noch in ein passendes Format übertragen werden. Das gilt für alle Dokumentationsunterlagen, vom Bautagebuch bis hin zu einzelnen Baustellenprotokollen. Diese Informationen sind später auch für das Facility Management frei verfügbar, etwa für Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten.

BIM Anwendungsbereiche

BIM in der Baubranche: Aktueller Stand im deutschen Raum

International ist Building Information Modeling vielerorts bereits Standard. Besonders fortgeschritten in Europa sind etwa Großbritannien, die Niederlande und die skandinavischen Länder. Fast die Hälfte aller Projekte wird dort bereits mit BIM-Prozessen abgewickelt. In Großbritannien ist die Verwendung von BIM seit 2016 gesetzlich verpflichtend. Doch wie sieht es in Deutschland und Österreich aus?

  • Seit Anfang 2021 ist BIM auch in Deutschland Pflicht – allerdings nur bei öffentlichen Infrastrukturprojekten. Der Masterplan BIM für Bundesbauten sieht vor, dass sämtliche öffentlichen Baumaßnahmen bis 2027 komplett mit BIM abgewickelt werden.
  • In Österreich besteht noch keine gesetzliche Verpflichtung, doch bei öffentlichen Vergaben ist BIM inzwischen ein bedeutendes Entscheidungskriterium. Bis zur Pflicht ist es wohl nicht mehr weit. Bei Stellenausschreibungen ist zudem immer öfter BIM-Erfahrung gewünscht.

Doch trotz der etwas zögerlichen Entwicklung sind die Vorteile von Building Information Modeling nicht von der Hand zu weisen. Es lohnt sich jedenfalls, frühzeitig umzusteigen, um sich Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz zu sichern.

Bauen mit BIM: So gelingt die Umsetzung

Die Entscheidung ist gefasst, BIM soll zum neuen Standard Ihrer Bauprojekte werden. Das richtige Mindset haben Sie bereits, doch vor dem Start müssen einige Überlegungen getroffen werden. Wer erfolgreich mit BIM-Methoden arbeiten will, muss all seine Prozesse durchleuchten und strategisch an die Sache herantreten.

Bestehende Tools prüfen

Der Markt für BIM-fähige Tools wird immer größer – das macht es gar nicht so einfach, die richtige zu finden. Es empfiehlt sich deshalb, erst die eigenen Anforderungen genau zu überdenken und zu analysieren: Welche Hardware und Software sind bereits im Einsatz – sind diese BIM-fähig?

Bestehende Tools lassen sich manchmal upgraden, z. B. CAD-Programme namhafter Hersteller. Unter Einbindung bereits bekannter Software ist die Umgewöhnungsphase kürzer. Das setzt jedoch voraus, dass die neu hinzugekommenen Funktionen ausreichen. Ansonsten ist es vielleicht besser, ein neues Programm zu wählen.

Daneben müssen die technischen Gegebenheiten passen – dazu zählt etwa eine moderne Ausstattung im Büro und eine stabile Internetverbindung, die den ständigen Datenaustausch des BIM-Modells unterstützt.

Fachkräfte schulen und Kompetenzen aufbauen

Fast noch wichtiger als die Programme selbst sind deren Anwender. Ein Team, das keine Erfahrung mit BIM hat, wird mit der Umstellung nur sehr schwer zurechtkommen. Erst, wenn entsprechende Kompetenzen vorhanden sind, können Sie das volle Potenzial ausschöpfen. An Schulungen und Weiterbildungen sollten Sie daher keinesfalls sparen.

Bieten Sie außerdem genügend Möglichkeiten, um Erfahrungen und Wissen auszutauschen. Lassen Sie sich Zeit mit der Umstellung, sodass sich niemand überfordert fühlt. Beispielsweise kann der Start mit nur einem Pilotprojekt erfolgen, das laufend analysiert und bewertet wird, um daraus für zukünftige Bauvorhaben zu lernen.

BIM-Netzwerk aufbauen und Kooperationen pflegen

Gemeinsam ist alles einfacher: einerseits intern im Team, andererseits firmenübergreifend. Viele Firmen wagen gerade den Start in noch unbekanntes Territorium, warum sich also nicht gegenseitig unterstützen? Genauso wenig sind die Auftraggeber mit dem BIM-Prozess vertraut – es gilt, gemeinsam funktionierende Methoden zu erarbeiten.

Mit BIM anfangen

Klein anfangen: mit digitalem Baumanagement

BIM funktioniert nur, wenn alle Daten digital vorliegen. Doch in vielen Baubüros wird heute immer noch zu viel mit Stift und Papier gearbeitet. Als ersten Schritt empfehlen wir daher, das Projektmanagement komplett zu digitalisieren und auf gedruckte Unterlagen zu verzichten, auch wenn es sich (noch) nicht um echtes BIM handelt.

Was der Umstieg auf digitales Baumanagement bringt, demonstrieren wir gerne am Beispiel von BauMaster:

  • Alle Daten an einem Ort: Alle Dokumente liegen sicher in einer digitalen Bauakte gespeichert, dank Cloud-Anbindung greifen Sie jederzeit von jedem Gerät aus darauf zu.
  • Perfekter Überblick: Ein übersichtliches Dashboard verhindert, dass Sie Aufgaben, To-dos oder Termine übersehen. Verfolgen Sie den Baufortschritt tagesaktuell mit.
  • Zentrale Kommunikation: Alle Beteiligten tauschen sich direkt über BauMaster aus, statt einen unübersichtlichen Mix aus E-Mails, Messenger-Diensten etc. zu verwenden. So gehen keine Informationen mehr unter.
  • Vernetzte Zusammenarbeit: Laden Sie Ihre Projektpartner zum vernetzten Bauen ein – diese können dann selbst Aufgaben als erledigt markieren, Fotos anhängen oder kommentieren.
  • Lückenlose Dokumentation: Protokolle und andere Dokumentationsunterlagen sind dank Vorlagen schnell und einfach erstellt und befüllen sich teils automatisch.

Mit der Digitalisierung der Verwaltung und Koordination Ihrer Projekte schaffen Sie die perfekten Voraussetzungen, um künftig noch einen Schritt weiterzugehen und die komplette Umstellung auf BIM zu wagen.

Fazit: BIM bedeutet viel Arbeit – die sich lohnt!

Bis zur vollständig BIM-gestützten Bauabwicklung gibt es in Österreich und Deutschland noch viel zu tun. Doch kleine Schritte führen ebenso zum Ziel: Starten Sie klein, testen Sie neue Prozesse, vernetzen Sie sich mit Baupartnern und nähern Sie sich mit kleinen Optimierungen immer weiter an – bis Sie beim ganzheitlichen BIM-Modell angekommen sind und von dessen Vorteilen profitieren. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

FAQ zu Building Information Modeling

Wer arbeitet mit BIM?

BIM kann von allen genutzt werden, die an der Planung, Errichtung, Nutzung oder Instandhaltung eines Bauwerks beteiligt sind: Architekten und Fachplaner, Bauleiter, Baufirmen, Gutachter, Auftraggeber und Behörden, Facility Manager u. v. m. Zur Koordination wird oft zusätzlich ein BIM-Manager eingesetzt.

Was sind die Ziele von BIM?

BIM (Building Information Modeling) hat zum Ziel, die Baubranche zu digitalisieren. Daten, Menschen und Prozesse sollen an einem Ort zusammengeführt werden, um für mehr Transparenz, effizientere Abläufe, mehr Qualität sowie einen stabilen Kosten- und Zeitrahmen zu sorgen.

Was braucht man für BIM?

BIM beruht auf einem 3D-Modell als digitaler Zwilling eines echten Gebäudes. Um dieses zu erstellen, braucht es eine entsprechende Software. Ausschlaggebend ist, dass die benötigten Daten in digitaler Form vorliegen. Zudem müssen Fachkräfte geschult werden, um sich mit BIM-Prozessen vertraut zu machen.

Was kann BIM nicht?

BIM kann nicht ohne einen geschulten BIM-Manager funktionieren, denn dieser muss die Zusammenarbeit aller Beteiligten koordinieren. Diese Position kann ein Architekt, Planer, Bauleiter oder eine speziell dafür angestellte Fachkraft einnehmen.

Wann wird BIM Pflicht?

In Deutschland ist BIM seit 2021 für öffentliche Infrastrukturprojekte verpflichtend, diese Verpflichtung wird bis 2027 noch weiter ausgebaut. In Österreich gibt es eine solche Pflicht noch nicht, doch bei öffentlichen Vergaben werden BIM-gestützte Projekte bevorzugt.

Was macht ein BIM-Manager?

Der BIM-Manager ist bei BIM-Projekten für die Koordination zuständig. Er gibt Leitlinien vor, schafft die nötige Infrastruktur und sorgt dafür, dass BIM-Prozesse von allen Baubeteiligten richtig umgesetzt werden.

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