Nachhaltiges Bauen: ein Leitfaden für die „grüne“ Baustelle

Geschrieben von

Gudrun Mertl

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BaublogDigitalisierung Baubranche

Nachhaltigkeit ist eines der prägendsten Themen unserer Zeit. In besonderem Maß gilt das für die Baubranche – schließlich werden die errichteten Bauwerke auch in Jahrzehnten noch stehen und erhebliche Mengen an Ressourcen verbrauchen. Doch das Baugewerbe übt sich bereits in seiner Vorreiterrolle: Nachhaltiges Bauen steht bei immer mehr Projekten im Fokus.

Worauf es bei Nachhaltigkeit im Bauwesen ankommt, welche Vorteile nachhaltiges Bauen bringt und wie dieses in der Praxis umgesetzt wird, fasst dieser Leitfaden für Sie zusammen.

Nachhaltigkeit und nachhaltiges Bauen: Definition

Nachhaltigkeit ist ursprünglich ein Konzept aus der Forstwirtschaft – dort versteht man darunter, nur so viele Bäume zu fällen, dass der Wald sich wieder erholen kann. Allgemeiner formuliert lautet das Grundprinzip also, nicht mehr von etwas zu verbrauchen, als in Zukunft wieder bereitgestellt werden kann. Das sichert nachfolgenden Generationen weiterhin lebenswerte Bedingungen auf unserer Erde.

Nachhaltiges Bauen legt dieses Prinzip auf die Baubranche um. Ein Gebäude muss für die Zukunft gebaut sein und drei Kriterien erfüllen: ökonomische, ökologische und soziale Verträglichkeit. Diese drei Faktoren prägen den gesamten Lebenszyklus des Bauwerks, vom ersten Entwurf über die Bauphase bis hin zu Sanierung oder Abriss. Dabei sprechen wir in diesem Zusammenhang nicht selten von bis zu 100 Jahren.

Die wichtigsten Faktoren: Was gehört zum nachhaltigen Bauen?

Wie bereits erwähnt bedeutet Nachhaltigkeit im Bauwesen also Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz und soziale Verträglichkeit. Bauwerke, die vollkommen nachhaltig – unter Berücksichtigung dieser drei Aspekte – errichtet wurden, werden auch als „Green Buildings“ bezeichnet.

Nachhaltiges Bauen Dimensionen
Die drei Aspekte des GreenBuildings für Nachhaltigkeit im Bauwesen

Doch was ist mit diesen Faktoren nun konkret gemeint?

Ökonomie: nachhaltiges Wirtschaften am Bau

Der ökonomische bzw. wirtschaftliche Aspekt der Nachhaltigkeit meint vor allem die Vermeidung von Verschwendung jeglicher Art. Ein Bauvorhaben muss effizient, wirtschaftlich sinnvoll und kostensparend ausgelegt sein, um dem Nachhaltigkeitsgedanken zu entsprechen.

Dem wird beispielsweise mit Lean Construction Rechnung getragen – einem Konzept, das jegliche unnötigen Schritte aus dem Bauprojektmanagement entfernt, überall, wo dies ohne Qualitätseinbußen möglich ist.

Dazu kommt ein ganzheitliches Kostenmanagement am Bau, denn mit „kostensparend“ sind nicht nur die ursprünglichen Investitionskosten gemeint. Genauso relevant sind die Folgekosten, die ein Gebäude verursacht. Die Wirtschaftlichkeit in der Nutzungsphase des Bauwerks muss also schon bei der Entwurfsplanung mitbedacht werden.

Ökologie: umweltverträglich und ressourcenschonend bauen

Unter dem ökologischen Aspekt ist der Schutz von Natur, Umwelt und Klima zu verstehen. Im Bauwesen bedeutet das den bewussten Umgang mit Ressourcen, den Einsatz umweltverträglicher Materialien und die Reduktion der Schadstoffbelastung.

Der sparsame Umgang mit Ressourcen bezieht sich beispielsweise auf den minimierten Verbrauch von Energie, Wasser, Baufläche und Materialien. Im weitesten Sinne sind damit auch menschliche Ressourcen gemeint: das Personal auf der Baustelle und dessen wertvolle Arbeitszeit.

Dazu kommt, dass Herstellung und Transport der Baustoffe immer mehr im Fokus stehen. Heimische Materialien werden gegenüber jenen aus Übersee bevorzugt, nachwachsende oder recycelbare Rohstoffe gegenüber Wegwerfprodukten. Das reduziert den CO2-Fußabdruck einer Baustelle enorm und hat den Vorteil, dass Baufirmen unabhängiger von internationalen Zulieferern werden – im Angesicht der herrschenden Materialknappheit kein zu verachtender Vorteil.

Soziales: Fokus auf den Menschen

Die soziale Komponente dreht sich vor allem um die Menschen, die das Gebäude nach seiner Fertigstellung nutzen. Das bezieht sich beispielsweise auf den Komfort eines Wohn- oder Bürogebäudes – Wohlfühlfaktoren wie Beleuchtung, Raumklima und Schalldämmung. Nicht weniger zentral sind zudem Aspekte wie Sicherheit oder Barrierefreiheit.

Form und Funktion eines Gebäudes müssen ebenso miteinander harmonieren. Im Idealfall verfügt dieses also über ein ästhetisches Design, das sich ins Ortsbild einfügt, und erfüllt gleichzeitig praktische Zwecke für ein- und ausgehende Besucher. Dazu kommen kulturelle oder identitätsstiftende Elemente, die dem Bauwerk einen zusätzlichen Wert verschaffen.

Weitere Faktoren: technische Qualität, Planungs-/Prozessqualität, Standort

Das deutsche Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen nennt außerdem weitere Kriterien für das nachhaltige Bauen:

  • Es muss etwa die technische Qualität eines Bauwerks mit beachtet werden: Reinigungsfreundlichkeit, Rückbaubarkeit, wie einfach die Instandhaltung zu bewerkstelligen ist etc.
  • Zusätzlich relevant ist die Prozessqualität, denn durch die Planung und Ausführung wird bestimmt, ob die gewünschte Bauqualität am Ende auch umgesetzt wird.
  • Und zu guter Letzt bestimmt der Standort eines Bauwerks ebenfalls mit, wie viele Ressourcen dieses tatsächlich verbraucht bzw. verbrauchen muss.
Nachhaltiges Bauen Dimensionen
Weitere Kriterien für das nachhaltige Bauen

Diese grundlegenden Kriterien spielen jedenfalls eine entscheidende Rolle für nachhaltiges Bauen. Wie Baumaßnahmen im Hinblick darauf bewertet werden, ist abhängig von der Institution, welche die Bewertung durchführt. Und da gibt es neben dem deutschen Bauministerium noch viele weitere:

Institutionen und Zertifizierungen für Nachhaltigkeit im Bauwesen

Nachhaltiges Bauen ist heute nicht mehr nur ein Schlagwort, mit dem sich schnell einmal ein Bauunternehmer rühmen kann. Verschiedenste nationale und internationale Institutionen geben konkrete Richtlinien vor, was Nachhaltigkeit im Bauwesen bedeutet. Die Nachhaltigkeit eines Gebäudes ist durch deren Siegel und Zertifikate nachweisbar.

Einige Beispiele dazu:

  • Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) – eine Non-Profit-Organisation mit Mitgliedern aus allen Bereichen der Bau- und Immobilienwirtschaft – bietet je nach Erfüllungsgrad ihrer bis zu 40 Nachhaltigkeitskriterien eine Zertifizierung in 4 Stufen, von Bronze bis Platin.
  • Das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des deutschen Bundesbauministeriums ist ein Werkzeug, um die Nachhaltigkeit öffentlicher Bauvorhaben zu bewerten. Hier wird in drei Qualitätsstandards eingeteilt: Bronze, Silber und Gold.
  • Das deutsche Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) ist ein gebäudebezogenes staatliches Qualitätssiegel, das z. B. für Kleinwohnhäuser und den nachhaltigen Wohnungsbau (NaWoh) beantragt werden kann, inzwischen aber auch für Büros oder Verwaltungsgebäude.
  • Die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (ÖGNB) ist das Pendant zur DGNB, die in Österreich Bewertungsverfahren und Zertifizierungssysteme entwickelt, vordergründig das Bewertungssystem Total Quality Bauen (TQB).
  • EU-weit ist die Auszeichnung „European GreenBuilding“ weit verbreitet, diese bezieht sich aber ausschließlich auf den Energieverbrauch eines Gebäudes.
  • Darüber hinaus gibt es zahlreiche internationale Gebäudebewertungssysteme wie BREEAM (Großbritannien) oder LEED (USA).
Nachhaltiges Bauen Zertifikate
Institutionen & Zertifizierungen für Nachhaltigkeit im Bauwesen

Wie sich daran unschwer erkennen lässt, gibt es noch keinen weltweit einheitlichen Standard für die Bewertung von Nachhaltigkeit im Bauwesen. Doch wer sich an den Maßnahmenkatalog einer dieser Institutionen hält, ist zumindest auf dem besten Weg zu nachhaltigem Bauen.

Die Umsetzung: Wie kann man nachhaltig bauen?

Vom kleinen Häuslebauer bis zum internationalen Bauträger – egal, wie groß ein Projekt ist, Nachhaltigkeit kann immer mit bedacht werden. Im Zuge dieses Leitfadens sind bereits einige Ansätze erwähnt worden. Im Anschluss finden sich aber noch einmal einige Anregungen, wie sich nachhaltiges Bauen praktisch umsetzen lässt.

Nachhaltig Bauen so geht´s
Möglichkeiten für nachhaltiges Bauen in der Praxis

Ganzheitliche Planung

Nachhaltig zu bauen, beginnt beim ersten Entwurf. Schon in der Planungsphase geht es darum, den gesamten Lebenszyklus auf die drei Säulen der Nachhaltigkeit zu optimieren. Beispielsweise kann das Gebäude schon zu diesem Zeitpunkt vom Architekten so geplant werden, dass …

  • …beim Bau möglichst wenige Schadstoffe in die Luft gelangen.
  • …die Gegebenheiten des Standorts (Bodenbeschaffenheit, Klima etc.) ideal ausgenutzt werden.
  • …die Baufläche perfekt genutzt wird.
  • …es energieeffizient betrieben werden kann (beispielsweise mit erneuerbaren Energien) und wenig Betriebskosten verursacht.
  • …es den Bedürfnissen der späteren Nutzer gerecht wird, z. B. durch Barrierefreiheit.
  • …die Instandhaltung einfach, kostengünstig und ressourcenschonend durchführbar ist.

In dieser frühen Phase erfordert das nahezu keinen Zusatzaufwand, da ohnehin noch kein Plan gezeichnet und keine Baugenehmigung erteilt wurde. Wenn Sie hingegen später Änderungen in Richtung Nachhaltigkeit vornehmen, kann das erhebliche Verzögerungen und Kosten mit sich bringen.

Nachhaltig bauen durch planen
Nachhaltig bauen schon in der Planung berücksichtigen

Nachhaltige Baumaterialien bevorzugen

Baustoffe sind dann ökologisch, wenn sie …

  • …bei der Herstellung wenig Energie
  • schadstofffrei
  • …eine lange Lebensdauer
  • recycelt werden können.

Im Bereich der Baustoffe kommen immer wieder neue Innovationen auf – High-Tech-Materialien, welche die Bauwirtschaft revolutionieren sollen. Beispielsweise PCMs (Phase Change Material – Phasenwechselmaterialien), die Wärmeenergie effizient speichern und wieder abgeben, indem sie ihren Aggregatzustand ändern. Doch es müssen nicht immer neue, moderne Baustoffe sein.

Nachhaltiges Bauen Baumaterialien
Dank nachhaltiger Baumaterialien lassen sich Nachhaltigkeitsziele erreichen

Auch die Rückbesinnung auf natürliche Baumaterialien wie Holz, Naturstein, Lacke aus Naturharzen oder Hanf- bzw. Holzfasern als Isoliermaterial hilft enorm, den ökologischen Aspekt Ihrer Bauvorhaben zu verbessern. Besonders Holz punktet durch kurze Transportwege, da es regional abgebaut und verwertet werden kann, sofern es sich um heimische Arten handelt.

Ressourcennutzung optimieren

Ressourcenverschwendung lässt sich auf zahlreiche Arten reduzieren. Das beginnt damit, dass mit lokalen Partnern zusammengearbeitet wird, die kurze Anfahrtswege zur Baustelle haben, und Baumaterialien regional eingekauft werden, um Transportwege zu verkürzen.

Zusätzlich geht es darum, den Energie- und Wasserverbrauch weitestmöglich zu senken. Dabei helfen zum Beispiel energieeffiziente Werkzeuge und Maschinen, flächensparendes Bauen, moderne Bautechniken, optimierte Arbeitsabläufe und Schulungen für Fachkräfte im umweltschonenden Baustellenbetrieb.

Eine besonders wertvolle Ressource am Bau ist außerdem Zeit. Deshalb müssen die Arbeitsstunden aller Beteiligten möglichst sinnvoll eingesetzt werden. Dabei unterstützt etwa ein ausgeklügelter Bauzeitenplan.

Mängel vermeiden

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die baubegleitende Qualitätskontrolle: Da Mängel nichts Positives zum Projekt beitragen, stellen sie stets eine 100%ige Verschwendung dar. Wenn sich diese in Grenzen halten, werden weniger Arbeitsstunden und Material mit deren Beseitigung verschwendet. Zudem fallen erneute Anfahrtswege, Energiekosten für Maschinen etc. weg.

Nachhaltigkeitsbemühungen gut dokumentieren

Ebenfalls für das nachhaltige Bauen relevant ist eine umfassende Dokumentation aller Maßnahmen. Das schließt auch Dokumente wie Produktdatenblätter, Zertifizierungsnachweise von Baustoffen oder Maßnahmenpläne zur Lärm- oder Schadstoffreduktion mit ein.

Zum einen vereinfacht die Dokumentation generell die Nutzungs- und Instandhaltungsphase, zum anderen hilft sie, die nachhaltige Bauweise unter Beweis zu stellen. Am besten setzen Sie dabei auf digitale Dokumentation – warum, erfahren Sie jetzt!

Die Baustelle digitalisieren

Den größten Wert für Nachhaltigkeit im Bauwesen hat wohl die Digitalisierung. Die digitale Baustelle, die schrittweise Umstellung auf das Bauen mit BIM und die einfache Verwaltung der Bauvorhaben mit Bauprojektmanagement-Software bieten großes Potenzial für Einsparungen und Optimierungen.

Digitale Prozesse sparen nicht nur Papier, sondern auch Anfahrtswege, indem per Cloudanbindung zusammengearbeitet wird. Und nicht zuletzt entsteht ein große Zeitvorteil durch ortsunabhängiges, mobiles Arbeiten, die Reduktion doppelter Arbeitsschritte und den schnellen Austausch von Informationen.

Nachhaltiges Bauen Projektmanagement
Durch digitales Bauprojektmanagement wird nachhaltiges Bauen greifbar

Wer profitiert von Nachhaltigkeit im Bauwesen – und wie?

Nachhaltig zu bauen hat viele positive Auswirkungen:  zum einen für die Gesellschaft im Allgemeinen, die von einer lebenswerten Zukunft profitiert, zum anderen aber genauso für Bauunternehmer aller Art. Dazu wollen wir Ihnen abschließend noch einige Beispiele nennen.

Nachhaltiges Bauen reduziert Kosten

Zuerst zu einem Argument, das auf den ersten Blick paradox wirkt: Nachhaltiges Bauen wird zwar häufig mit höheren Kosten in Verbindung gebracht, doch das muss nicht stimmen – im Gegenteil.

Beispielsweise haben nachhaltige Produkte oft den Vorteil, dass sie widerstandsfähiger, effizienter und langlebiger sind. Die anfangs höheren Investitionskosten machen sich mit einer längeren Nutzungsdauer und niedrigeren Betriebskosten bezahlt.

Dazu kommt, dass eine wirtschaftliche Bauweise mithilfe von Prozessoptimierung und Digitalisierung viele Kosten einsparen kann. So werden etwa Leerlaufzeiten reduziert, Kommunikationswege verkürzt und Verwaltungstätigkeiten vereinfacht.

Nachhaltigkeit als Qualitätsmerkmal

Zudem kann nachhaltiges Bauen die eigene Auftragslage positiv beeinflussen. Immer öfter stellen private Bauherren etwa Generalunternehmern oder Bauträgern die Frage, ob ein Projekt nachhaltig umgesetzt wurde. Wer diese Frage bereits jetzt mit „Ja“ beantwortet, ist selbstverständlich im Vorteil.

Sowohl für den Erbauer als auch den späteren Nutzer des Gebäudes bedeutet Nachhaltigkeit in weiterer Folge einen Imagegewinn – ein nachhaltiger Firmenstandort ist beispielsweise ein Bonus für die Marketingstrategie eines Unternehmens. Dieses empfiehlt wiederum das verantwortliche Bauunternehmen mit Sicherheit weiter.

Bessere Vermarktungschancen

Die Nachfrage nach Wohnungen, Bürogebäuden etc. mit Nachhaltigkeitszertifizierung steigt stetig. Für Bauträger und Immobilienfirmen bedeutet das die einfachere Vermarktung von nachhaltigen Wohnungen, einen höheren Marktwert und dadurch gestiegene Mieterträge. Während die Kosten sinken, steigt der Gewinn.

Weniger Probleme in der Gewährleistungsphase

Ein schlankes, optimiertes Baumanagement in Kombination mit der Nutzung hochwertiger, langlebiger Materialien und dem sinnvollen Einsatz aller Ressourcen führt gleichzeitig dazu, dass am Bau weniger Mängel entstehen. Das bringt entscheidende Vorteile nach Bauabschluss, denn Baumängel und damit verbundene Streitigkeiten rund um die Gewährleistung kosten neben Zeit und Geld auch Nerven.

Nachhaltig Bauen Vorteile
Die wichtigsten Vorteile von nachhaltigem Bauen

Nachhaltiges Bauen ist Gemeinschaftssache

Ressourcenverschwendung, klimaschädliche Baustoffe, ein besonders hoher CO2-Ausstoß: Gerade die Baubranche steht häufig in der Kritik, wenn es um den Umwelt- und Klimaschutz geht. Damit Nachhaltigkeit im Bauwesen gelingt, müssen alle an einem Strang ziehen.

Nur, wenn sich alle Akteure am Nachhaltigkeitskonzept beteiligen – sei es mit effizienteren Maschinen, Digitalisierungsmaßnahmen, der Nutzung klimafreundlicher Baustoffe oder sonstigen Methoden – funktioniert nachhaltiges Bauen auf allen Ebenen.

FAQ zu Nachhaltigkeit im Bauwesen

Welche Bauweise ist am nachhaltigsten?

Besonders nachhaltig sind Gebäude aus natürlichen Baustoffen – so etwa Bauwerke aus Holz, das regional abgebaut und ohne lange Transportwege verwertet wurde. Zudem kommt es auf eine effiziente, qualitative Durchführung des Bauprojekts an, um das entstandene Bauwerk möglichst lange nutzen zu können. Am Ende der Lebensdauer müssen Baustoffe schließlich noch wiederverwertet werden.

Was ist der nachhaltigste Baustoff?

Einer der nachhaltigsten Baustoffe ist Holz, da es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt, der regional verfügbar ist und zudem einfach wiederverwertet werden kann. Weitere nachhaltige Materialien sind z. B. Lehm, Naturstein, Stroh, Hanffasern oder Kork. Nicht nachhaltig sind hingegen Stoffe wie Beton oder Aluminium.

Was zeichnet ein nachhaltiges Gebäude aus?

Ein nachhaltiges Gebäude muss nach den drei Säulen der Nachhaltigkeit erbaut sein: Ökonomie, Ökologie und Soziales. Es muss also wirtschaftlich und umweltverträglich gebaut und genutzt werden und auf die späteren Nutzer des Gebäudes ausgerichtet sein, z. B. mit Komfort, Sicherheit und Barrierefreiheit.

Ist nachhaltiges Bauen teuer?

Nachhaltiges Bauen ist nicht zwingend teurer. Es werden zwar eventuell kostspieligere Materialen o. Ä. eingesetzt, doch diese Zusatzkosten können an anderer Stelle eingespart werden. Eine merkliche Einsparung wird z. B. mit Digitalisierungsmaßnahmen zur Verschlankung von Bauprozessen erreicht.