Hausbau-Zeitplan: Stressfrei durch alle Bauphasen

Geschrieben von

Walter Fürthauer

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BaublogBauablauf

Wenn der Traum vom Eigenheim endlich Realität wird, stehen Bauherren vor zahlreichen offenen Fragen: Wie lange dauert ein Hausbau, wie sieht der Ablauf aus und wie geht man ein solches Projekt überhaupt an, ohne in einen Strudel aus Stress, Verzögerungen und Zusatzkosten zu geraten?

Die kurze Antwort darauf: Es braucht einen ausgeklügelten Hausbau-Zeitplan.

Das allein ist natürlich wenig hilfreich – deswegen liefert dieser Ratgeber die ausführliche Antwort: alles, was Sie über den zeitlichen Ablauf beim Hausbau wissen müssen, von den Bauphasen und deren Dauer über das Erstellen eines Bauzeitplans bis zu Tipps, wie Sie Fehler bei der Zeitplanung vermeiden.

Sie wollen die ungefähre Dauer für Ihren Hausbau berechnen? Hier geht’s direkt zum Rechner!

Ein typischer Hausbau-Zeitplan: Wie lange dauert ein Hausbau?

Die brennendste Frage vorweg: Wie lange dauert es, ein Haus zu bauen? Ganz grob gerechnet nimmt ein Hausbau von der Idee bis zum schlüsselfertigen Haus etwa 1,5 Jahre in Anspruch. Darin ist allerdings nicht nur die reine Bauzeit enthalten, sondern auch die Inspirationsphase, die Grundstückssuche, die Finanzplanung etc.

Für die reine Bauzeit sollten Sie etwa folgende Zeiträume einplanen:

  • 7-8 Monate für ein kleines Einfamilienhaus mit einfacher Ausstattung (für ein Fertigteilhaus evtl. weniger)
  • 8-10 Monate für ein anspruchsvolles Einfamilienhaus oder ein einfaches Doppel-/Mehrfamilienhaus
  • 10+ Monate für ein großes Doppel-/Mehrfamilienhaus mit gehobener Ausstattung
Hausbau Zeitplan Vergleich

Die 5 Bauphasen beim Hausbau

Während dieser Hausbau-Dauer durchläuft das Projekt mehrere Bauabschnitte. Einzelne Teilschritte im Bauablauf können sich zwar unterscheiden, doch prinzipiell gestaltet sich die Hausbau-Reihenfolge nach diesen 5 Bauphasen:

  1. Entwurfsplanung
  2. Baugenehmigung & Ausführungsplanung
  3. Rohbau
  4. Innenausbau
  5. Bauabnahme
Hausbau Zeitplan Phasen

Die Hausbau-Reihenfolge: Alle Bauphasen im Detail

Was passiert nun in den einzelnen Bauphasen? Hier finden Sie einen Überblick, was wann auf der Baustelle geschieht, welche Gewerke vor Ort sind und wie lange die Teilphasen dauern.

1. Entwurfsplanung

Hausbau Zeitplan Entwurfsplanung

Bevor es mit dem Hausbau losgeht, müssen erst die Rahmenbedingungen abgesteckt sein: die Gestaltung, das Grundstück, die Finanzierung etc. Anschließend beginnt die Suche nach dem richtigen Baupartner und erste Planentwürfe entstehen.

Die Wahl des Baupartners

Der richtige Projektpartner ist entscheidend für die Einhaltung Ihres Hausbau-Zeitplans: Legen Sie unbedingt Wert auf Fachwissen, Erfahrung und eine gute Vertrauensbasis. Das sind die typischen Baupartner beim Einfamilienhaus:

  • Der Architekt kann neben der Planung zusätzlich die Baustellenkoordination, Ausschreibung und Einholung der Angebote, sowie die Bauüberwachung übernehmen. Die Baufirmen beauftragen Sie selbst, auch wenn die Ausschreibung vom Architekten vorgenommen wird. Sie haben dennoch freie Hand bei der Gestaltung und Eigenleistungen sind problemlos möglich.
  • Sie können außerdem vom Architekten das Haus planen lassen und die Bauausführung einem Generalunternehmen übergeben. So gibt es einen Verantwortlichen, der nötige Subunternehmer beauftragt und für Mängel geradesteht. Eigenleistungen sind aber meist nicht möglich.
  • Darüber hinaus gibt es Komplettanbieter, die teilweise sogar die Grundstückssuche und Finanzierung übernehmen. Ein Typenhaus von solchen Anbietern steht besonders schnell. Allerdings ist die individuelle Gestaltung eingeschränkt – oder mit Zusatzkosten verbunden.

Erstgespräch mit dem Architekten/Bauleiter

Haben Sie sich für einen Projektpartner entschieden, klären Sie mit diesem Ihre Wünsche und planen gemeinsam den weiteren Ablauf. Je mehr konkrete Vorstellungen Sie haben, desto mehr Zeit sparen Sie hier. Es lohnt sich an dieser Stelle, sich genau Gedanken zu machen, was Ihnen wirklich wichtig und unverzichtbar ist oder auf welche Ideen Sie eventuell verzichten können. So können Sie Ihr Budget für die Dinge einsetzen, die Ihnen wirklich am Herzen liegen.

Erstellung des Einreichplans

Nachdem der erste Entwurf erstellt und Ihren Wünschen entsprechend finalisiert wurde, beginnt der Architekt mit dem Einreichplan bzw. Eingabeplan (in Deutschland). Dieser ist notwendig, um bei der zuständigen Baubehörde die Baugenehmigung einzuholen. Die Abgabe des Einreichplans beendet die Entwurfsphase.

Hausbau Zeitplan Baupartner

2. Baugenehmigung & Ausführungsplanung

Hausbau Zeitplan Ausführungsplan

Während der Einreichplan beim zuständigen Bauamt liegt, haben Bauherren meist nichts weiter zu tun, als auf die Erteilung der Baugenehmigung zu warten. Erst dann kann der ersehnte Spatenstich erfolgen. Es kann hilfreich sein, sich vorab mit den Behörden abzustimmen, bevor mit der Planung begonnen wird, um Überraschungen zu vermeiden.

Ausführungsplanung

Architekten, Bauingenieure und Planer nutzen diese Wartezeit, indem sie die technische Ausführung planen und das Leistungsverzeichnis erstellen. Anders als im Einreichplan sind hier detailliertere Informationen verzeichnet, die für die Ausschreibung der Bauleistungen notwendig sind. Das Erstellen nimmt etwa einen Monat in Anspruch – oft erfolgen nach Baustart noch Änderungen.

Ausschreibung & Vergabe der Gewerke

Architekten und Fachingenieure erstellen für jedes Gewerk sog. Leistungsverzeichnisse, worin alle Arbeiten für das Haus genau beschrieben werden. Anhand dieser Leistungsverzeichnisse werden Angebote von verschiedenen Firmen eingeholt. Vom Angebots- und Preisvergleich bis zur Vergabe vergehen noch einmal gut 3-4 Wochen. Sind die ersten Gewerke vergeben, kann der Bau beginnen.

Wenn alle Angebote im Haus sind, können auch die Gesamtkosten ermittelt werden. Hier stellt sich dann die finale Frage, ob es mit dem geplanten Kostenrahmen klappt oder ob “abgespeckt” werden muss.

Hausbau Zeitplan Planung

3. Rohbauphase

Hausbau Zeitplan Rohbauphase

Nun ist es so weit: Die ersten Maschinen rollen an. Die Rohbauphase erstreckt sich vom Aushub über das Fundament bis zur Errichtung der Außenwände und der Dachkonstruktion. Hier werden erstmals mehrere Gewerke abgestimmt.

Hinweis bei einem Fertigteilhaus: Klären Sie vorab mit Ihrem Fertighaus-Hersteller, ob er ein Naturmaß von Bodenplatte bzw. Keller benötigt, um mit der Fertigung zu beginnen. Denn erst dann kann mit der Fertigung im Werk begonnen werden.

Hinweis bei einem Keller: Beim Keller ist die Kellerabdichtung ein eigenes, sehr wichtiges Gewerk, welches keinesfalls vergessen werden darf. Wird die Abdichtung der Kelleraußenwände fehlerhaft oder schlampig durchgeführt, kann dies die Ursache für einen dauerhaft feuchten Keller sein, was im Nachhinein nur sehr aufwendig und kostenintensiv behoben werden kann.

Baustelleneinrichtung und Aushub

Als erstes beginnen die Tiefbauer mit der Baustelleneinrichtung und dem Aushub. Wie lange die Erdarbeiten dauern, hängt von der Beschaffenheit des Bodens und dem Wetter ab. Üblicherweise ist diese Teilphase in 1-2 Wochen abgeschlossen. In diesem Schritt werden auch die Rohre für den Anschluss an die Kanalisation, die Wasserversorgung und das Stromnetz verlegt.

Maurerarbeiten

Anschließend wird das Fundament errichtet und die Bodenplatte gegossen bzw. der Keller gebaut. Danach sind die Außenwände des Hauses und schließlich die Innenwände sowie Decken an der Reihe. Die Maurerarbeiten nehmen rund 3 Wochen in Anspruch.

Kürzer fällt dieser Schritt aus, wenn es sich um ein Fertighaus handelt: Hier werden die Wände fix fertig angeliefert und innerhalb weniger Tage eingebaut.

Dachkonstruktion

Wenn alle Wände stehen, sind die Zimmerleute und Dachdecker an der Reihe, um die Dachkonstruktion aufzubauen. Dafür sind nur wenige Tage nötig. Mit Fertigstellung des Dachstuhls und der Dacheindeckung ist die Gebäudehülle fertig. Vor dem Innenausbau bleibt nur noch eins: Das Richtfest zu feiern.

Hausbau Zeitplan Rohbauphase

Fassade

Die Rohbauphase endet mit den Arbeiten an der Fassade, die beginnen können, sobald der Keller hinterfüllt ist, die Fenster gesetzt sind und das Dach fertig ist. Je nach gewählter Fassade erfolgt die Dämmung, der Außenputz und sonstige Fassadenarbeiten, wie der Sockelputz.

4. Innenausbau

Hausbau Zeitplan Innenausbau

Besonders interessant für den Hausbau-Zeitplan wird es im Innenausbau: In keiner anderen Phase bauen so viele Gewerke aufeinander auf. Wer nicht ordentlich plant, stolpert von einer Verzögerung zur nächsten. Deshalb braucht es hier einen verlässlichen Bauleiter, der mit Erfahrung, Organisationsgeschick und passenden Projekttools für einen geordneten Ablauf sorgt.

Gewerke im Innenausbau

Beim Innenausbau greifen die meisten Arbeiten ineinander, viele Baufirmen arbeiten parallel. In dieser ungefähren Reihenfolge sind die Gewerke vor Ort:

  1. Fenster- & Türenbauer kümmern sich um den Einbau von Fenstern und Außentüren, damit der Rohbau verschlossen ist.
  2. Heizungs-, Sanitär- & Elektroinstallateure beginnen mit den ersten Installationsarbeiten für die Haustechnik, z. B. Verrohrung und Fußbodenheizung.
  3. Als nächstes folgen die Innenputzarbeiten, um die Wände zu verschließen.
  4. Fehlen noch Innenwände, werden diese vom Trockenbauer hergestellt.
  5. Nun folgt der Estrich: Er bildet die Grundlage für den späteren Bodenbelag.
  6. Bevor es weitergeht, muss der Estrich trocknen – das Austrocknen dauert rund sechs Wochen. Vorsicht: Diese Zeit unbedingt abwarten, sonst entstehen später Schäden am Fußboden!
  7. Danach ist der Maler an der Reihe, damit keine Farbflecken auf den neuen Böden landen.
  8. Jetzt dürfen Boden- und Fliesenleger starten (zuerst der Fliesenleger, dann der Bodenleger!)
  9. Zu diesem Zeitpunkt können Elektriker und Installateure weiterarbeiten, z. B. Steckdosen setzen, Sanitärgegenstände einbauen bzw. “komplettieren”
  10. Möglichst zum Schluss folgen Treppen und Innentüren, damit diese während der Bauarbeiten nicht beschädigt werden.

Hinweis zur Außentüre: Bauen Sie die Eingangstüre erst einmal mit Hilfe eines sog. “Blindstockes” ein und die eigentliche Eingangstüre dann erst ganz zum Schluss. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Haustüre schon bei den Innenausbauarbeiten beschädigt oder zerkratzt wird.

Sind all diese Arbeiten erledigt, ist der Innenausbau abgeschlossen. Zu guter Letzt werden die Außenanlagen fertiggestellt.

Die Außenanlagen und Gartengestaltung wird in der Regel parallel mit gemacht. Da man meistens schon vorher in das Haus einziehen kann, wurde sie nicht als extra Bauzeit aufgeführt. Je nach Grundstücks- bzw. Gartengröße können die Außenanlagen einen Zeitraum von 2-3 Wochen oder mehreren Monaten beanspruchen.

Alle Gewerke auf einen Blick
Hausbau Zeitplan Gewerkeüberblick

Jetzt fehlt noch ein essenzieller Schritt bis zum Einzug: Die Bauabnahme.

5. Bauabnahme

Hausbau Zeitplan Abnahme

Die Bauabnahme gilt als offizieller Abschluss des Bauvorhabens, vorher darf ein Haus nicht bewohnt werden. Bei dieser gemeinsamen Schlussbegehung der Baustelle wird geprüft, ob alle Leistungen der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit entsprechen. Mit der Bauabnahme geht das Risiko von den Baufirmen auf den Auftraggeber über und auch erst mit der Bauabnahme wird der Auftraggeber offiziell Besitzer des Hauses.

Genau genommen besteht die Bauabnahme aus zwei Teilen:

Behördliche Bauabnahme

Bei der behördlichen Bauabnahme prüft das zuständige Bauamt, ob alle technischen Erfordernisse gegeben sind und alle Auflagen und Vorschriften erfüllt werden. Dazu gehört außerdem eine Kontrolle durch den Schornsteinfeger.

Abnahme der Bauleistungen

Zusätzlich erfolgt die Abnahme der Bauleistungen mit den jeweiligen Baufirmen. Mindestens der Bauherr muss dabei anwesend sein. Eine Abnahme ohne fachkundige Begleitung ist allerdings sehr riskant, es ist ratsam, den Architekten, Projektleiter oder einen Bausachverständigen dabeizuhaben.

Der Zustand vor Ort wird mittels Abnahmeprotokoll genau festgehalten. Dieses soll möglichst ausführlich und mit Fotos belegt sein, damit für spätere Fragen oder etwaige Mängel alle Bauarbeiten nachvollziehbar bleiben.

Die Hausbau-Dauer und Bauphasen auf einen Blick

In dieser Tabelle sehen Sie nochmals alle Bauphasen samt Dauer:


Bauphase

– Planung
– Baugenehmigung &
Ausführungsplanung
– Ausschreibung & Vergabe
– Aushub & Rohbau

– Innenausbau
– Bauabnahme


Dauer

3 Monate
1-3 Monate


3-4 Wochen
Massivhaus: 2-3 Monate
Fertighaus: 2-4 Wochen
3-4 Monate
1-3 Tage

Hausbau Zeitplan Illustration

Eine ausführlichere Übersicht bietet die nachfolgende Grafik, die Sie sich auch als Hausbau-Zeitplan mit Checkliste downloaden können:

Hausbau Zeitplan Phasenüberblick

Damit Ihr Plan beim Hausbau aufgeht: Der Bauzeitplan

Für die genaue Koordination des zeitlichen Ablaufs beim Hausbau – sprich: wer wann was zu tun hat – ist nun ein Werkzeug besonders wichtig: Der Zeitplan. Dieser stellt den Bauablauf im Detail dar und hilft allen Beteiligten, Fristen und Termine im Auge zu behalten.

Wie sieht ein Hausbau-Zeitplan aus?

Ein Hausbau-Zeitplan (bzw. Bauzeitenplan oder Bauablaufplan) kann unterschiedlich erstellt werden:

  • Ein Balkendiagramm ist für sehr kleine Projekte geeignet. Es zeigt Beginn, Dauer und Ende aller Arbeiten in Form von einfachen Balken auf einem Zeitstrahl an. Abhängigkeiten kann es jedoch nicht darstellen.
  • Das Gantt-Diagramm ist die Weiterentwicklung des Balkendiagramms und im Grunde die ideale Lösung für den Hausbau. Pfeile visualisieren hier die Abhängigkeiten zwischen den Bauleistungen. Auch der kritische Pfad wird sichtbar: Darunter versteht man die zeitintensivsten aufeinander aufbauenden Arbeitsschritte, welche zusammen die Mindest-Projektdauer ergeben.
  • Ein Netzplan ist die Lösung für sehr umfangreiche Projekte. Er bleibt bei sehr vielen Abhängigkeiten übersichtlich und zeigt Pufferzeiten. Er ist allerdings wenig intuitiv, für Laien bedeutet er viel Einarbeitungszeit.

Wie aus der Liste bereits hervorgeht, empfehlen wir, für den Hausbau-Terminplan auf ein Gantt-Diagramm zu setzen. Diese Methode hat sich bei kleinen und mittleren Bauprojekten bewährt.

Hausbau Zeitplan Gantt Ansicht

Wie erstellt man einen guten Zeitplan für den Hausbau?

Bei der Erstellung des Zeitplans gilt: von grob bis fein planen. Das bedeutet, erst die wichtigsten Rahmentermine (z. B. die gewünschte Fertigstellung) festzulegen und danach Details auszuarbeiten. Diese werden in Abstimmung zwischen Bauherrn, Bauleiter und Projektbeteiligten festgelegt.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Projektstrukturplan (PSP) erstellen: Hier werden Leistungsblöcke mit Namen, Beschreibung und geplanter Dauer aufgeführt.
  2. Hausbau-Zeitplan mit Rahmenterminen
  3. Leistungsblöcke aus dem PSP in Teilleistungen zerlegen, deren Dauer kalkulieren und Abhängigkeiten
  4. Termine mit allen Baubeteiligten abstimmen.
  5. Alles wie vereinbart in den Bauzeitplan eintragen. Unbedingt Pufferzeiten mit einberechnen!
  6. Bei Bedarf später nachjustieren.

Hinweis zur Baustellensicherheit: Die Bauzeitenplanung der einzelnen Gewerke muss außerdem mit dem Baustellenkoordinator abgestimmt werden, der sich um die Baustellensicherheit und Arbeitsschutz kümmert. Diese Aufgabe kann vom Projektleiter mit übernommen werden oder es wird ein eigener Baukoordinator beauftragt. Verantwortlich für die Sicherheit auf der Baustelle sind jedoch immer Sie als Bauherr!

Welche Tools eignen sich für den Hausbau-Plan?

Ein Standard-Tool für Projektzeitpläne ist Microsoft Excel. Grund dafür ist die leichte Zugänglichkeit des Programms. Der Hausbau-Plan ist schnell und einfach erstellt, allerdings eher unflexibel, denn Excel ist ein Kalkulationsprogramm und keine Planungssoftware. Verschiedene Dateiversionen sorgen dazu häufig für Chaos.

Eine weitere Variante sind Projektmanagement-Softwares wie MS Project oder GanttProject. Solche Programme sind einerseits besser auf das Projektmanagement ausgelegt und fortlaufend veränderbar, andererseits sind sie oft kompliziert zu bedienen und nicht für die Anforderungen am Bau konzipiert.

Viele Bauunternehmer greifen daher lieber auf spezielle Lösungen für den Bau zurück. Dazu zählt auch BauMaster: Hier erstellen Sie einen fortlaufenden Zeitplan, der sich Aufgaben und Fristen automatisch aus To-do-Listen, Protokollen und Co. holt. Per Drag-and-drop lassen sich einzelne Leistungen dann nach Belieben hin- und herschieben. Das spart Zeit und vermeidet Fehler.

Ihr Muster für den Hausbau-Zeitplan

Wer eine schnelle Planvorlage für ein begrenztes Budget sucht, kann sich unsere kostenlose Excel-Vorlage für den Hausbau-Zeitplan downloaden:

So vermeiden Sie Fehler bei der Bauzeitenplanung

Zu 100 % sicher ist ein Hausbau-Zeitplan leider nie, denn viele Faktoren – wie das Wetter – sind nicht beeinflussbar. Doch wenn Sie typische Planungsfehler vermeiden, minimieren Sie das Risiko. Diese Tipps sollten Sie bei der Hausplanung beherzigen:

Rechtzeitig mit der Planung loslegen

Das Schlimmste, was Sie bei einem Bauvorhaben tun können? Ohne Vorbereitung einfach hineinstarten. Nicht umsonst ist die Dauer der Planungsphase beim Hausbau nach oben hin offen. Viele Bauherren machen sich schon Jahre vorher Gedanken. Hilfreich sind Hausbaumessen, Besuche in Musterhausparks oder Kataloge. Je früher die Planung steht, desto mehr Pufferzeiten bleiben und desto eher wird der Bau rechtzeitig abgeschlossen.

Hausbau Zeitplan Tipps Planung

Genügend Pufferzeiten in den Zeitplan integrieren

Hausbau Zeitplan Icon

Ob sich die Baugenehmigung hinzieht, das Wetter nicht mitspielt oder eine Baufirma nicht auftaucht: Verzögerungen treten schneller auf, als einem lieb ist. Deshalb müssen Pufferzeiten eingerechnet werden. Als Laie ist das zwar schwer abzuschätzen, doch ein erfahrener Profi weiß, wo Risiken bestehen. Bauunternehmen aus derselben Gegend kennen sich zudem untereinander und wissen, wer verlässlich ist und wer gerne etwas länger braucht.

Die passende Jahreszeit für den Baustart wählen

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Auch die Jahreszeit will gut gewählt sein, denn das Wetter kann die Bauzeit entscheidend beeinflussen.  Besonders riskant sind Kälte und Nässe, denn viele Bauteile müssen richtig trocknen, um später keine Schäden aufzuweisen. Ideal für den Baustart ist der Frühling. Allerdings steigt dann die Nachfrage – und damit die Preise.

Die Baustelle regelmäßig überwachen

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Essenziell für das Einhalten des Hausbau-Zeitplans ist zudem die baubegleitende Qualitätskontrolle: d. h., die durchgehende, lückenlose Bauüberwachung muss sichergestellt sein. Nur so werden Baufehler und mangelhafte Leistungen erkannt, bevor der Baufortschritt sie verdeckt.

Dafür sollte unbedingt ein Profi zuständig sein, doch als privater Bauherr macht es ebenfalls Sinn, selbst Fotos zu machen und den Stand der Bauarbeiten zu dokumentieren. Dies nicht nur für das eigene Erinnerungs-Fotoalbum, sondern für eventuelle Streitigkeiten im Verlauf des Bauprojekts.

Den Hausbau-Zeitplan aktuell halten

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Bezüglich des Zeitplans selbst gilt: Nur ein aktuell gehaltener Plan ist hilfreich. Zeigt dieser nur den Stand vor Baubeginn, obwohl sich längst Verschiebungen ergeben haben, lässt sich damit wenig anfangen. Besonders wichtig ist, dass Sie den kritischen Pfad im Auge behalten: Jene Leistungen, deren Verzögerung den Fertigstellungstermin verschieben würde.

Effizient kommunizieren und abstimmen

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Die Abstimmung zwischen Bauherrn, Bauleitung und Baufirmen hat ebenfalls Einfluss auf die Zeitplanung. Warum? Auch erfahrene Bauprojektleiter vergessen gern, wie wichtig effiziente Kommunikation ist. Es braucht unbedingt klare Kommunikationswege, um Anrufe, E-Mails, Nachrichten und Co. auf ein Minimum zu begrenzen. Denn unnötige Besprechungen und Rückfragen gehören zu den größten Zeitfressern am Bau.

Eigenleistungen richtig abschätzen

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Zu guter Letzt spielt das Thema Eigenleistungen eine Rolle: Beachten Sie, dass Eigenleistungen durch Laien etwa 50 % mehr Zeit in Anspruch nehmen als die Arbeit eines Handwerkers. Wird diese Arbeitszeit z. B. mit dem Stundenlohn aus dem eigenen Job gegengerechnet, ist die Ersparnis oft gar nicht so groß.

Für viele Bauherren ist jedoch wichtig, am eigenen Projekt einmal selbst Hand angelegt zu haben. Das ist natürlich in Ordnung, aber überlegen Sie vorher gut, was Sie wirklich in Eigenregie machen wollen und können.

Hausbau Zeitplan Tipps Übersicht

Was tun, wenn Verzögerungen den Hausbau-Zeitplan gefährden?

Sie haben frühzeitig begonnen, die Baugenehmigung ist da und die ersten Arbeiter rücken an. Jetzt kann nichts mehr passieren, oder? Nun ja, leider lassen sich nicht alle Verzögerungen allein durch gute Planung vermeiden. Was tun, wenn zum Beispiel…

  • …grobe Baumängel behoben werden müssen?
  • …Baufirmen ohne Ankündigung nicht auf der Baustelle erscheinen?
  • …höhere Gewalt den Baufortschritt verhindert? (z. B. Streiks, Diebstahl, Naturkatastrophen oder eine Pandemie?)

Sofort reagieren

Als erstes ist eine schnelle Reaktion wichtig. Finden Sie heraus, wie die Verzögerung zustande gekommen ist. Bei höherer Gewalt können Sie zwar nichts tun, bei einem verspäteten Handwerker hingegen schon. Manchmal reicht bereits eine Rückfrage, um den Bauablauf wieder ins Rollen zu bringen.

Wenn nicht, haben Sie weitere Möglichkeiten:

Rechtliche Maßnahmen ergreifen

Wenn seitens des Bauunternehmens keine Reaktion erfolgt, bleiben Ihnen rechtliche Schritte:

  • Schicken Sie eine Verzugsanzeige: Ein Mahnschreiben an den Bauunternehmer, in welchem Sie eine Nachfrist setzen.
  • Außerdem dürfen Sie Schadenersatz verlangen, z. B. für die Miete der alten Wohnung, die Sie weiterzahlen müssen.
  • In manchen Bauverträgen sind Vertragsstrafen für Verzögerungen vereinbart, diese stehen Ihnen ebenfalls zu.
  • Verstreicht die Nachfrist ungenutzt, dürfen Sie sogar vom Vertrag zurücktreten. Diese Möglichkeit sollten Sie besser nur im Notfall nutzen, besonders, wenn bereits Teilleistungen erbracht wurden. Daraus resultieren im schlimmsten Fall langwierige Gerichtsprozesse.
  • Ein weiterer Tipp: Gibt es schon länger Unstimmigkeiten mit dem betreffenden Unternehmen, ist eine baurechtliche Beratung sinnvoll.

Ihr Hausbau-Zeitplan: So lange dauert Ihr Bauprojekt

Im zeitlichen Ablauf beim Hausbau gibt es also viele Hürden zu überwinden. Doch wenn Sie rechtzeitig planen, einen verlässlichen Projektpartner wählen und wissen, wie Sie Verzögerungen vermeiden, haben Sie bereits viel geschafft. So gelangen Sie stressfrei durch alle Bauphasen und ziehen schon bald in Ihr Traumhaus ein.

Zum Schluss wollen Sie sicher wissen, wie Ihr Hausbau-Zeitplan aussehen wird. Mit diesen Fragen berechnen Sie Ihre ungefähre Hausbau-Dauer:

FAQ – Häufige Fragen zum Zeitplan beim Hausbau

Wie lange dauert ein Neubau beim Einfamilienhaus?

Ein Einfamilienhaus zu bauen, kann zwischen 5 Monaten und etwa einem Jahr dauern, manchmal ist die Zeitspanne noch länger. Wie lange die Arbeiten tatsächlich dauern, kommt auf viele Faktoren an:

  • Größe und Ausstattung
  • Bodenplatte oder Keller
  • Fertighaus oder Massivhaus
  • zuständige Baubehörde
  • Jahreszeit
  • v. m.

Wie lange dauert der Rohbau beim Massivhaus?

Die Bauzeit für den Rohbau beim Massivhaus beträgt ca. 2 Monate. Rechnet man einen Keller hinzu, verlängert sie sich etwa um einen Monat. Jedenfalls benötigen Sie in dieser Bauphase für ein Massivhaus bedeutend länger als für ein Fertighaus.

Wie lange dauert der Rohbau beim Fertighaus?

Ein Fertighaus oder Typenhaus besteht aus Fertigbauteilen, die innerhalb weniger Tage eingebaut werden. Rechnet man die Bodenplatte oder den Keller hinzu, benötigt der Rohbau beim Fertighaus nur 2-4 Wochen – im Gegensatz zum Massivhaus, das mit ca. 2 Monaten angesetzt wird.

Wann ist der beste Zeitpunkt, ein Haus zu bauen?

Die beste Zeit für den Hausbau ist im Frühling, denn Wetter, Temperaturen etc. sind hier ideal und es bleibt viel Zeit bis zum Winter. Doch das bedeutet gleichzeitig, dass der Frühling die teuerste Zeit für den Baustart ist. Ideal für Kostenbewusste ist hingegen der Herbst – vorausgesetzt, der Rohbau ist fertig und abgedichtet, bevor der Frost kommt. Ansonsten treiben Bauschäden die Kosten in die Höhe.