Ein lückenloses Bautagebuch zu führen, bedeutet viel Aufwand – weshalb es sich nicht gerade um eine beliebte Aufgabe handelt.
Trotzdem ist sie unverzichtbar:
Denn bei Problemen und Streitigkeiten sorgen gewissenhafte Aufzeichnungen für Klarheit. Grund genug, sich einmal genauer mit dem Baustellentagebuch auseinanderzusetzen: Ist es verpflichtend, was gehört hinein und wie sollte man es führen? Diese und weitere Fragen klären wir hier.
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Bautagebuch auf einen Blick
Bedeutung: Das Bautagebuch hält den Ablauf, Fortschritt und wichtige Ereignisse auf der Baustelle nachvollziehbar fest. Geführt wird es im Normalfall vom Bauleiter oder Architekten. Bei Mängeln, Verzögerungen etc. ist es ein wertvolles Beweismittel.
Bautagebuch-Pflicht: Laut BGB/ABGB gibt es keine Dokumentationspflicht. Vorgeschrieben ist das Bautagebuch für Architekten/Ingenieure nach HOAI und für Bauverträge nach der ÖNORM B 2110. Eine Bautagebuch-Pflicht kann außerdem immer als Vertragsbestandteil vereinbart werden.
Bautagebuch erstellen – das muss unbedingt hinein:
→ Projektdaten inkl. Auftraggeber & -nehmer
→ Wetter
→ Arbeitszeiten, beteiligte Firmen & anwesendes Personal
→ durchgeführte Tätigkeiten & Fortschritt
→ Maschinen & Materialien
→ etwaige Vereinbarungen, Änderungen usw.
→ besondere Vorkommnisse: Unfälle, Mängel, Schäden, Verzögerungen etc.
Bautagebuch-Vorlage in Excel/Word vs. App: Der erste Schritt zur digitalen Baustelle kann eine Word/Excel-Vorlage sein. Doch auf Dauer sparen Sie mehr Zeit, wenn Sie auf eine spezielle Software setzen und somit händische Doppelarbeit eliminieren.
- Bautagebuch auf einen Blick
- Was ist ein Bautagebuch?
- Warum Sie unbedingt ein Baustellentagebuch führen sollten
- Ist das Führen eines Bautagebuchs Pflicht?
- Bautagebuch erstellen: Was muss hinein?
- Ihre Bautagebuch-Vorlage als Word zum Download
- Baustellentagebuch-Vorlage oder Komplettlösung?
- Niemals ohne Bautagebuch – und am besten gleich mit Software
- FAQ zum Baustellentagebuch
Was ist ein Bautagebuch?
Das Bautagebuch dokumentiert den Verlauf eines Bauvorhabens. Vom Spatenstich bis zur Fertigstellung werden darin alle Vorkommnisse auf der Baustelle notiert. Es wird üblicherweise von einem Bauleiter oder Architekten geführt und dient dazu, den Bauablauf nachvollziehbar zu machen.
Ein sorgfältig und regelmäßig geführtes Tagebuch sorgt dafür, dass …
Gut zu wissen: Das Bautagebuch wird auch als Baustellentagebuch oder Baujournal bezeichnet. Vor allem in Österreich wird es oft nur Baubuch genannt.
Warum Sie unbedingt ein Baustellentagebuch führen sollten
Im stressigen Baualltag geht das regelmäßige Führen des Bautagebuchs oft unter. Die Dokumentation ist jedoch sehr wertvoll – etwa, wenn es an die Abrechnung geht oder wenn Verzögerungen, Mängel oder Schäden auftreten.
Besonders hilfreich ist es für das Gewährleistungsmanagement. Denn auch Jahre später werden oft noch versteckte Baumängel entdeckt. Mit einem lückenlosen Baustellentagebuch lassen sich Streitigkeiten schnell beilegen und langwierige Gerichtsprozesse von vornherein vermeiden.
Dazu kommt: Übersichtliche Aufzeichnungen erwecken einen professionellen Eindruck und bringen Ihnen so einen Vertrauenszuschuss beim Auftraggeber.
In Folge finden Sie alle Argumente für ein ordentliches Bautagebuch auf einen Blick:
Es ist also durchaus vorteilhaft, ein Baustellentagebuch zu führen. Doch ist es auch verpflichtend?
Ist das Führen eines Bautagebuchs Pflicht?
Bei einem Bauvertrag nach BGB/ABGB ist in Deutschland und Österreich kein Bautagebuch vorgeschrieben. Es steht Ihnen also grundsätzlich frei, ob und wie Sie dokumentieren. Anders sieht es jedoch in folgenden Fällen aus:
Zusammengefasst ist das Tagebuch bei den meisten Bauvorhaben ohnehin verpflichtend. Und im Hinblick auf die Vorteile, die wir bereits genannt haben, könnte man sagen: Auf ein Baustellentagebuch zu verzichten, ist keine Option.
Um unnötig verschwendete Arbeitszeit zu sparen, ist es jedoch ratsam, auf ein digitales Bautagebuch umzustellen – mehr dazu später im Ratgeber. Alles über effiziente Baudokumentation verrät Ihnen außerdem unser kostenloses E-Book:
Bautagebuch erstellen: Was muss hinein?
Was gehört nun in ein vollständiges Baustellentagebuch hinein? Die Grundregel lautet: Das Tagebuch muss den aktuellen Stand des Baufortschritts dokumentieren – mit allem, was notwendig ist, um diesen nachzuvollziehen. Dazu sollte möglichst täglich ein Tagebuchblatt angelegt werden. Dieses wird von allen Baubeteiligten gegengezeichnet.
Was die konkreten Angaben betrifft, wenn Sie das Bautagebuch ausfüllen: Wir unterscheiden im Anschluss zwischen jenen, die täglich aufzuzeichnen sind, und jenen, die nur in speziellen Fällen gemacht werden müssen, die Sie aber keinesfalls vergessen sollten.
Regelmäßige Angaben
Besondere Angaben

Wie formuliere ich die Angaben im Baustellentagebuch?
Wenn Sie ein Bautagebuch erstellen, sollten Sie auf rechtskonforme Formulierungen nach BGB, VOB oder ÖNORM achten, damit Ihre Dokumentation auch wirklich beweissicher ist. Dazu nutzen Sie entweder eine Bautagebuch-Vorlage, die Sie als Excel, Word oder PDF von einer seriösen Quelle herunterladen, oder direkt eine spezielle Dokumentationssoftware.
Protokolle in der BauMaster-App enthalten zum Beispiel voreingestellte, VOB- und ÖNORM-konforme Textbausteine, damit beim Dokumentieren nichts schiefgehen kann.
Ihre Bautagebuch-Vorlage als Word zum Download
Sie hatten bisher noch kein einheitliches Dokument und suchen nun ein Baustellentagebuch-Muster, das Sie für all Ihre Projekte verwenden können? Dann laden Sie gleich unsere nachstehende Word-Vorlage für ein Bautagebuch herunter. Alternativ gibt es im Netz auch Excel-Vorlagen, falls Sie lieber mit Tabellen arbeiten.
Allerdings sollten Sie sich dabei einer Tatsache bewusst sein: Eine kostenlose Vorlage für ein Baustellentagebuch mag verlockend klingen – schließlich wissen die meisten bereits, wie man mit Word, Excel, PDF und Co. umgeht und müssen nichts Neues dazulernen. Doch eine echte Zeitersparnis sind solche Vorlagen leider nicht. Warum? Das zeigen wir Ihnen gleich.
Baustellentagebuch-Vorlage oder Komplettlösung?
Ist eine Excel- oder Wordvorlage für das Bautagebuch eine vielversprechende Möglichkeit, um schnell und einfach eine Dokumentation zu erstellen? Nicht unbedingt. Der folgende Vergleich zeigt, woran es scheitert.
Dokumentation mit Bautagebuch-Vorlage
Nehmen wir einmal an, Sie laden sich die oben stehende Vorlage herunter und befüllen so Ihr Bautagebuch. So weit, so einfach. Das erste Tagebuchblatt ist zwar gleich ausgefüllt und abgespeichert. Allerdings liegt dieses jetzt erst einmal auf Ihrem PC. Die Notizen machen Sie sich aber unterwegs.
Ihr Dokumentationsprozess mit Bautagebuch-Vorlage sieht dann in etwa so aus:
- Die Baustelle begehen und Notizen schreiben.
- Fotos machen.
- Notizen und Fotos zusammensammeln und später im Büro sortieren.
- Wordvorlage vom Vortag kopieren.
- Allgemeine Angaben ändern und neue Notizen eintippen.
- Fotos einfügen.
- Alles richtig formatieren.
- Sauber abspeichern und richtig benennen.
- Die Vorlage in ein PDF konvertieren.
- Das PDF-Dokument an eine E-Mail anhängen und an Beteiligte versenden.
Nach ungefähr zehn manuellen Schritten ist die Dokumentation endlich abgeschlossen. Unterwegs ist jedoch einiges an Effizienz verloren gegangen. Wo liegen die Probleme?
Diese und weitere Schwierigkeiten sorgen dafür, dass Sie am Ende mehr Zeit verlieren, als Sie sparen. Besser ist es deshalb, gleich auf eine Softwarelösung zu setzen.
Dokumentation mit App/Software
Anstatt auf umständliche und fehleranfällige Excel- oder Wordvorlagen zurückzugreifen, bietet eine spezialisierte Softwarelösung zahlreiche Vorteile, die den Zeit- und Kostenaufwand senken:
Alle Vor- und Nachteile im Detail und Tipps für die Umstellung zeigt Ihnen unser Ratgeber zum digitalen Bautagebuch.

Kurzum: Mit einer Bautagebuch-Vorlage in Excel/Word steigen Sie auf den ersten Blick zwar mühelos ein – auf lange Sicht reicht sie jedoch nicht aus, um wirklich effizient zu arbeiten. Testen Sie deshalb unbedingt spezielle Dokumentations-Tools. Dabei lohnt es sich, mehrere Programme auszuprobieren, um das Beste für den eigenen Bedarf zu finden.
Niemals ohne Bautagebuch – und am besten gleich mit Software
Egal in welcher Rolle Sie im Bauwesen tätig sind, sorgfältige Dokumentation verschafft Ihnen einen klaren Vorteil. Dabei lohnt sich die Investition in bauspezifische Software. Denn so erstellen Sie ein rechtssicheres Bautagebuch, das den Bauablauf vollständig abbildet, bei Streitfragen weiterhilft, einen professionellen Eindruck hinterlässt und gleichzeitig Ihre Wettbewerbsfähigkeit steigert.
Sie wollen gleich starten? Testen Sie die Dokumentation mit BauMaster jetzt 30 Tage lang kostenlos – bei Fragen steht Ihnen unser Team gerne mit Rat und Tat zur Seite:
FAQ zum Baustellentagebuch
Wie muss ein Bautagebuch aussehen?
Welche Form das Bautagebuch annehmen muss, ist nicht vorgeschrieben. Es soll nur alle wesentlichen Baustellenereignisse festhalten. Dazu zählen u. a. der aktuelle Baufortschritt, beteiligte Firmen und Mitarbeiter vor Ort, Angaben zum Wetter und besondere Vorkommnisse. In manchen Bauverträgen wird definiert, wie die Dokumentation zu führen ist – zum Beispiel in digitaler Form.
Wann wird das Bautagebuch erstellt?
Das Baustellentagebuch sollte ab Baubeginn geführt und immer so zeitnah wie möglich befüllt werden, idealerweise noch am selben Baustellentag. Ein digitales Bautagebuch vereinfacht das Dokumentieren und hält den Zeitaufwand gering.
Was kostet ein Bautagebuch?
In den Leistungsphasen des Architekten lt. HOAI ist das Bautagebuch Teil der LPH 8. Diese macht 32 % des Architektenhonorars aus. Sie beinhaltet jedoch noch zahlreiche weitere Tätigkeiten, deshalb können die Kosten nicht so einfach definiert werden.
Was ist ein Baubericht?
“Baubericht” ist ein Synonym für das Bautagebuch, in dem der Bauablauf und -fortschritt dokumentiert werden. Es wird manchmal auch als Baubuch oder Baujournal bezeichnet.
Was ist der Unterschied zwischen Bautagebuch und Bautagesbericht?
Das Bautagebuch wird von der Bauleitung geführt und dokumentiert das Baustellengeschehen über die gesamte Bauzeit hinweg. Der Bautagesbericht wird von den einzelnen Baufirmen und Handwerkern geführt und dokumentiert einzelne Baustellentage.